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Dragqueen auf Abschlussparty der Shanghai-Pride 2010
Shanghai Pride/Vlatko Mitashev
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Chinas Coming-Out

Die Menschenrechte sind in China nach wie vor nicht garantiert. Aber auch Minderheiten sind sich nie ganz sicher wie weit sie gehen können. Dies zeigt sich auch bei den Homosexuellen. 

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Anfangs November ging in China die zweite «Shanghai-Pride» zu Ende - ein dreiwöchiges Festival, mit dem Schwule und Lesben in auf sich aufmerksam machen wollen. Das wäre noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen. Aber nicht nur der Wohlstand auch die Freiheit des Einzelnen hat zugenommen: Erlaubt ist, was den Machtanspruch der Regierung nicht in Frage stellt.

Organisatoren unter Druck

Politische Kundgebungen sind nach wie vor verboten. Auch die Organisatoren der Shanghai-Pride bewegen sich auf unsicherem Boden. Denn die Behörden könnten die Veranstaltung jederzeit verbieten. So mussten an der ersten Pride mehrere Veranstaltungen abgesagt werden.

Homosexualität: Import aus dem Westen?
«Wir müssen noch sehr viel Aufklärung betreiben. Viele Chinesen wissen zum Beispiel nicht, dass es Homosexuelle gibt. Sie denken, Homosexualität komme aus dem Ausland», sagt Pride-Sprecher Chen Rui. Er stammt ursprünglich aus Singapur und lebt seit acht Jahren in Shanghai. «Aber wir sind hier um ihnen zu zeigen, dass Homosexualität ein Teil von Chinas 5000 Jahre alter Geschichte ist», meint der 32-Jährige weiter.

Was sagt dieses Festival einer gesellschaftlichen Randgruppe über ein Land aus, in dem es weder Meinungs- noch Versammlungsfreiheit gibt?

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