Tiermusik: Laute zwischen Sprache, Kommunikation und Gesang
- Montag, 24. September 2018, 9:02 Uhr
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Erste Ausstrahlung:
- Montag, 24. September 2018, 9:02 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
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Wiederholung:
- Montag, 24. September 2018, 18:03 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Singende Vögel, summende Fliegen, bellende Hunde – für Komponisten sind Tierlaute seit jeher eine Inspirationsquelle. «Kontext» erkundet das Terrain der Tiermusik mit Ausflügen in verschiedene Biotope: Von der Musik des Mittelalters bis zu Techno, von der Kulturwissenschaft bis zur Biologie.
Tiere erzeugen Laute, um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Es geht dabei um Revierabgrenzung oder Partnerfindung. Einige Forschende sind jedoch überzeugt: Auch Tiere machen Musik, sie können ihren Gesang variieren und sind sogar lernfähig.
Ob und inwiefern Tierlaute Musik seien, darum haben sich die Komponisten in der Vergangenheit weniger gekümmert. Sie haben sich reichlich in der Tierwelt bedient und praktisch alles, was da kreucht und fleucht, irgendwann mal musikalisch verwertet. Heute ist die Frage nach dem Tier in der Musik immer auch eine Frage nach dem Ursprung unserer Musik – die Grenzen zwischen Mensch und Tier werden neu ausgelotet.
Wie sich das Verhältnis zwischen Tier und Mensch seit dem 15. Jahrhundert verändert hat und ob man dieses Verhältnis gar an der Musik ablesen kann, erörtert «Kontext» mit Britta Sweers, Professorin für kulturelle Anthropologie der Musik, Universität Bern.
Beiträge
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Animalische Klänge aus der Luft, am Boden und unter Wasser
Dafür, ob Tiere Musik machen können, interessieren sich Biologinnen und Verhaltensforschende schon lange.
Mit ihren Mikrofonen belauschen sie die verschiedensten Spezies – trommelnde Affen, zwitschernde Vögel, singende Wale – und versuchen so, auch mehr über die Entwicklung von uns Menschen und unserer Musik herauszufinden.
Cathrin Caprez
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Wenn die Geige zum Frosch wird
Tierlaute, improvisiert und komponiert
Das sinnliche Schluchzen der Nachtigall inspirierte schon den Pariser Renaissance-Komponisten Clément Janequin, und der zwitschernde Distelfink wird von Antonio Vivaldi verewigt. Kaum zu zählen sind sie, die Tiere in der Klassik, von der barocken Geigensonate bis zur Sinfonie. Und auch im 20. Jahrhundert quaken, röhren und singen sie weiter.
Andreas Mülller-Crepon
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«Öko»-Techno: Vogelgezwitscher auf dem Dancefloor
Seine Mission ist der Umweltschutz und Musik sein Medium: Dominik Eulberg ist DJ, Produzent, Ökologe und Naturliebhaber in einem. Für seine Musik lässt er sich von den Klängen der Natur inspirieren und geht im Westerwald auf Stimmenfang.
Mit Sounds aus Flora und Fauna bringt der Ökologe auf der ganzen Welt Menschen zum Tanzen – und Tiere, wie die Goldammer oder den Borkenkäfer in den Club.
Elisabeth Baureithel