Immer wieder musste Elisabeth Buser gegen Widerstände kämpfen. In ihrem Heimatdorf, in Winterthur Hegi, wurde sie wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Freikirche und wegen ihrer sechs Kinder zum Dorfgespräch. Später argwöhnten die Nachbarn erneut, als sie sich Ende der 1990er Jahre für Asylsuchende stark machte. «Bei uns gingen die Leute aus der Fremde ein und aus, das hat nicht allen gepasst», sagt Elisabeth Buser.
Ein unerschütterliches, gutes Herz seit Kindsbeinen
Trotzdem wollte Elisabeth Buser helfen. Seit sie ein kleines Mädchen gewesen sei, habe sie Schwächeren helfen wollen, sagt die 55-Jährige heute. Dieser Wunsch sei durch ein Geschenk des Vaters ausgelöst worden. Durch eine kleine, dunkelhäutige Puppe. Sie habe damals gewusst, dass es den Menschen in Afrika nicht so gut gehe wie den Menschen in der Schweiz.
Heute betreibt Elisabeth Buser in ihrem Dachstock ein Hausarbeitsatelier für asylsuchende und vorläufig aufgenommene Frauen und Migrantinnen. Über die Jahre sind Freundschaften entstanden.
Der Sohn wurde ausgeraubt und angegriffen
Das gute Herz von Elisabeth Buser wurde mehrere Male auf die Probe gestellt. Ihr jüngster Sohn wurde zweimal von ausländischen Jugendlichen grundlos zusammengeschlagen, zudem wurde dieser von einem afrikanischen Jungen aus dem Wohnheim für Asylsuchende ausgeraubt. Ihre Familie wurde also von jenen Menschen angegriffen, für welche sie sich seit Jahren einsetzte. Doch die 55-Jährige dachte sich: «Jetzt erst recht!»