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Wie das Rauchverbot unser Leben verändert hat
Aus Treffpunkt vom 11.12.2015. Bild: Keystone
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Wie Rauchverbote unser Leben verändert haben

Seit 2005 wird in den SBB-Zügen nicht mehr geraucht, seit 2010 ist der Schutz vor Passivrauchen landesweit in Kraft. Und noch weiter zurück geht das Rauchverbot in Flugzeugen.

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10 Jahre Rauchverbot in SBB-Zügen
aus SRF 4 News aktuell vom 11.12.2015. Bild: Keystone (Archiv)
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Am 11. Dezember 2005 war «Ende Feuer» in den Kompositionen der SBB: Die roten Raucherabteile verschwanden aus dem Alltag, die betreffenden Waggons wurden aufwändig gereinigt und durchgehend rauch(er)frei wieder in Betrieb genommen.

Fünf Jahre später wurde der in einigen Kantonen bereits übers Gleis hinaus forcierte Nichtraucherschutz flächendeckend auf die ganze Schweiz ausgedehnt. Seit dem 1. Mai 2010 ist das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen in Kraft, das nicht nur dafür gesorgt hat, dass man beim Essen im Restaurant vor Rauchschwaden vom Nebentisch verschont bleibt.

Auch gesundheitlich habe die Schweizer Bevölkerung massiv profitiert, sagt Simone Buchmann, beim Bundesamt für Gesundheit BAG für das Thema Tabak zuständig: «Zigarettenrauch verdoppelt das Risiko für Hirnschlag und steigert das Herzinfarkt-Risiko um ein Viertel. Verrauchte Räume sind für Personen mit ohnehin verengten Blutgefässen sogar ein unmittelbarer Herzinfarkt-Auslöser.»

Deutlich weniger Herzinfarkte

Dass eine rauchfreie Umgebung also nicht nur langfristig gesünder ist, wurde mittlerweile in diversen Studien nachgewiesen. So zeigen zum Beispiel Zahlen aus dem Kanton Graubünden, dass die Anzahl von Herzinfarkt-Patienten im Kantonsspital Graubünden nach der Einführung des kantonalen Rauchverbots 2008 um ein Fünftel zurückging – während sie gleichzeitig in Kantonen ohne Rauchverbot sogar stieg.

Als Rauchen noch eine Selbstverständlichkeit war
Aus 10 vor 10 vom 29.04.2005.

Vorreiter Luftfahrt

Was ob der Schweizer Rauchfrei-Jubiläen gerne vergessen geht: Vorreiter in Sachen Rauchverbot war die Luftfahrt. Am 25. Februar 1990 trat in den USA ein Gesetz in Kraft, das auf Inlandflügen von weniger als sechs Stunden Dauer das Rauchen untersagte. Wenige Jahre später gehörte das Rauchen auch auf Interkontinental-Flügen der Vergangenheit an – weltweit. Die Swissair verbannte den blauen Dunst am 1. Juli 1998 endgültig aus ihren Flugzeugen.

Beim lange umstrittenen US-Gesetz von 1990 ging es übrigens nicht primär um den Nichtraucherschutz. Seine Ursprünge hatte es vielmehr im verheerenden Ausgang von VARIG-Flug 820 von Rio de Janeiro nach Paris am 11. Juli 1973: Während des Fluges brach an Bord der Maschine ein Feuer aus, das ausser Kontrolle geriet und dessen Rauchentwicklung und toxischen Gase schliesslich 123 von 134 Menschen das Leben kostete. Auslöser der Katastrophe: eine in der Bordtoilette entsorgte brennende Zigarette.

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