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Risiko Silikon-Implantate?
Aus Puls vom 18.05.2015.
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Brustimplantate aus Silikon: Teuer und nicht ohne Tücken

Brustvergrösserungen aus rein ästhetischen Gründen sind im Trend: Rund 7000 Frauen pro Jahr greifen in der Schweiz dafür tief in die Taschen, um sich den Traum nach schöneren Brüsten zu erfüllen. Doch Silikonimplantate müssen irgendwann ausgewechselt werden. Das ist vielen Frauen nicht bewusst.

Bis heute haben sich weltweit rund 10 Millionen Frauen aus rein ästhetischen Gründen ihre Brüste mit Implantaten vergrössern lassen. Die ersten Silikonimplantate wurden 1961 in Texas entwickelt. Wegen des Verdachts, sie könnten Rheuma auslösen, untersagte die amerikanische Gesundheitsbehörde 1992 die Verwendung von mit Silikongel gefüllten Implantaten.

In Europa wurde ein solcher Zusammenhang angezweifelt, doch der Absatz liess auch hier nach. Neue Studienergebnisse über die gute Verträglichkeit kurbelten den Markt 2004 wieder an. 2010 kam es zum bisher letzten grossen Skandal. Den mit billigem Industriesilikon gefüllten Implantaten der französischen Firma PIP wurde eine krebserregende Wirkung zugeschrieben. Die zu dünne Hülle konnte reissen, das Silikon auslaufen und sich im Körper verbreiten.

Implantate auswechseln

Die Qualität der Prothesen hat sich in der Zwischenzeit stark verbessert, manche Hersteller geben gar eine lebenslange Garantie auf ihre Prothesen. Doch es ist und bleibt ein Fremdkörper, der verkapseln kann. Die Frauen müssen damit rechnen, sie nach 10 bis 15 Jahren auszuwechseln.

Kapselbildung ist der häufigste Grund für einen erforderlichen Wechsel der Implantate. Ausgelöst wird sie durch Erreger auf der Oberfläche des Implantats, die sich oft erst nach langer Schlummerphase langsam vermehren. Zudem verändert sich die Brust im Laufe des Lebens, nach einer Schwangerschaft etwa oder nach der Menopause; die Implantate sitzen dann nicht mehr richtig und müssen ersetzt werden. Auch grosse Gewichtsschwankungen können Grund für einen Prothesen-Wechsel sein.

Hohe Kosten

Zunehmend junge Frauen eifern dem Schönheitsideal einer perfekten Brust nach. Lässt sich eine Frau Mitte 20 ihre Brüste vergrössern, muss sie also damit rechnen, diesen Eingriff im Laufe ihres Lebens insgesamt drei bis vier Mal vornehmen zu müssen. Das geht massiv ins Geld: Je nach Klinik und Modell liegen die Kosten durchschnittlich zwischen 10‘000 bis 16‘000 Franken.

Eine Brustvergrösserung aus rein ästhetischen Gründen muss die Patientin immer selber zahlen, die Krankenkassen übernehmen die Kosten grundsätzlich nie. Auf Antrag werden nur die Kosten der Prothesenentfernung und Kapselresektion bei positivem Entscheid übernommen. Will sich die Patientin neue Implantate einsetzen lassen, muss sie diesen Teil des Eingriffes selber finanzieren.

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