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Aronia – Die neue Wunderbeere?
Aus Puls vom 15.09.2014.
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Aronia – Kleine Beere mit grosser Wirkung

Geht es um gesunde Inhaltsstoffe, schlägt die Beere aus dem Osten alle heimischen Arten. Die Aronia ähnelt der Heidelbeere, hat geschmacklich aber einen deutlich herberen Charme.

Was gesund ist, schmeckt selten gut: Diese Aussage trifft definitiv auf die Aronia-Beere zu. Direkt vom Strauch gegessen, ist die Apfelbeere zumindest gewöhnungsbedürftig. Die Vermarktung kennt aber bekanntlich viele Wege, und so gibt es unterdessen Aroniasaft (sehr lecker, wenn mit Apfelsaft gemischt), Aroniabeeren getrocknet, als Pille, zum Anrühren als Shot und nicht zuletzt als Aronia-Schokolade. Unterdessen findet man Aronia auch in Hand- und Gesichtscremes.

Rekordwerte bei Antioxidantien

Es lohnt sich jedenfalls, sich auf die Beere einzulassen. Keine andere heimische Beere kann sie bei den Inhaltsstoffen schlagen. Zum einen sind es die Vitamine A, C, E, K sowie die komplette Gruppe der B-Vitamine. Bei den Mineralien und Spurenelementen kann Aronia mit ansehnlichen Mengen an Kalzium, Magnesium, Kalium, Zink und Eisen aufwarten.

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Aronia: die grosse Unbekannte
aus A point vom 15.09.2014. Bild: Colourbox
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Der mengenmässig grösste Wirkstoffanteil in der Aroniabeere verbirgt sich jedoch in der grossen Gruppe der Polyphenole, deren Hauptvertreter Falvonoide und Anthocyane sind. Zu dieser Stoffgruppe gehören dunkle Farbstoffe, bittere Gerbstoffe sowie Geschmacksstoffe. Sie gelten als ausgesprochen gesund, denn sie wirken als Antioxidantien: Wann immer im Körper Energie verbrannt und Sauerstoff verbraucht wird, entstehen extrem reaktionsfreudige Sauerstoffteilchen, sogenannte Radikale.

Sie greifen Zellmembranen und die Erbsubstanz an, führen zu körperlichem Verschleiss und begünstigen Krebs. Antioxidantien neutralisieren diese molekularen Schädlinge und begünstigen die Regeneration.

Nützlicher Bitterstoff

Ein weiterer Stoff, den die Beere im Überfluss hat, ist OPC (oligomere Procyanidine) eine Gruppe farbloser Bitterstoffe, die unter anderem entzündungshemmend wirken.

Tierversuche mit radioaktiv markiertem OPC zeigten, dass diese Stoffe bereits zehn Minuten nach dem Essen in Blut und Lymphe gelangen und praktisch jedes Körpergewebe erreichen. Sie passieren die Blut-Hirn-Schranke, leiten Schwermetalle aus und heften sich an Kollagen- und Elastinfasern.

Das ist nicht nur gut gegen Falten. Diese Fasern sitzen in den Wänden aller Adern. Schon 24 Stunden nach der Einnahme von OPC verdoppelte sich im Tierversuch die Elastizität der Blutgefässe. Diese Wirkung hielt 72 Stunden an.

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Jetzt Sträucher setzen: Die Apfelbeere
aus Ratgeber vom 13.10.2012. Bild: colourbox
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OPC gelten als wirksamste Antioxidantien, denn sie sind bis zu zehnmal aktiver als andere Polyphenole.

Aronia im eigenen Garten?

Aronia wurde bis vor wenigen Jahren in der Schweiz als Zierpflanze gesetzt. Die schönen weissen Blüten im Frühjahr schmücken jeden Garten, im Spätsommer punktet sie mit den dunklen blau-schwarzen Früchten und im Herbst mit den orange-roten Blättern.

Der beste Zeitpunkt zum Setzen ist im Oktober, da die Wurzeln den Winter über gut einwachsen können. Die Pflanze wird so fürs nächste Jahr widerstandsfähiger. Im Frühling kann man sie jedoch auch einpflanzen.

Einpflanztipps:

  • Aronia ist sehr genügsam und gedeiht auf jedem normalen Gartenboden in sonniger bis halbschattiger Lage.
  • Besonders gut gedeiht sie an Standorten mit relativ hoher Boden-und Luftfeuchtigkeit.
  • Im Herbst keinen Dünger gaben, erst ab dem nächsten Frühling etwas Kompost oder Beerendünger hinzufügen.
  • Die zwei gebräuchlichsten Sorten heissen «Nero» und «Viking».
  • Aronia kann man auch auf dem Balkon oder Terrasse in Gefässen mit anderen Kübelpflanzen kombinieren.
  • Das Gehölz benötigt lediglich pflegende und auslichtende Schnittarbeiten. Dieser Verjüngungsschnitt beinhaltet das Einkürzen der Leittriebe und das Entfernen der Konkurrenztriebe. Ziel ist es, den Ertrag zu steigern, die Qualität der Früchte zu verbessern und die Vitalität zu erhalten und zu fördern.

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