Auf seiner Probefahrt macht Mani Rüegg auf dem reparierten Motorrad eine Vollbremsung. Der Bündner ist zufrieden: Nach dem Jahresservice bewegt sich der BMW R18 wieder sicher im Strassenverkehr. Für den Motorradmechaniker gehören Testfahrten zum Alltag – dort kann er auch gleich seine Leidenschaft des Motorradfahrens ausleben.
Der 19-Jährige bevorzugt die körperliche Arbeit. Einen ganzen Tag lang am Schreibtisch zu sitzen wäre nichts für ihn. In der Werkstatt sieht man ihn oft bei einem Motorrad kniend, liegend oder stehend, meist mit einem Werkzeug in der Hand. Zu seinen täglichen Arbeiten gehören diverse Service-Leistungen, so zum Beispiel die Kontrolle von Pneus und Bremsen, der Wechsel von Brennflüssigkeit oder das Schmieren der Kette. Komplexere Tätigkeiten wie das Ersetzen von Getrieben erledigt der Bündner mithilfe einer digitalen Anleitung. Präzises Arbeiten ist hier unabdingbar und erfordert hohes handwerkliches Geschick.
Unterrichtsmaterial
In seiner vierjährigen Ausbildung zum Motorradmechaniker besucht Mani Rüegg ein- bis zweimal pro Woche die Berufsschule. Entscheidend sind dabei gute schulische Leistungen in Mathematik und Physik. Zudem ist auch ein gutes technisches Verständnis erforderlich.
Mani Rüeggs Ziel ist es, sich später im Verkauf zu spezialisieren oder die Weiterbildung zum Werkstattleiter zu absolvieren. In Zukunft wird sich die Branche zunehmend mit der Elektrifizierung von Motorrädern befassen. Der junge Mann aus Zizers wird sich also bald nicht nur mit Cruisern und Motocross-Maschinen, sondern auch mit E-Rollern beschäftigen.