Stundenlang scrollen Jugendliche durch die sozialen Netzwerke wie Instagram, TikTok und Co. Welche Videos und Beiträge ihnen angezeigt werden, bestimmt ihr Konsumverhalten. Schnell gelangen die jungen Erwachsenen zu problematischen Inhalten.
Die «Big Five» unter Druck
Bei einer Anhörung des Justizausschusses des US-Senats müssen sich die «Big Five»– Mark Zuckerberg (Meta), Shou Chew (TikTok), Evan Spiegel (Snapchat), Jason Citron (Discord), Linda Yaccarino (X) – 2024 kritischen Fragen stellen. Die zentrale Kritik: Kinder und Jugendliche sind auf diesen Plattformen unzureichend geschützt. Senatoren und Senatorinnen warnen, dass die Algorithmen teils mehr Einfluss auf junge Menschen haben als ihre Eltern.
Die dunkle Seite der Algorithmen
Ein generierter Avatar namens Lili (13) zeigt, wie schnell Jugendliche mit Inhalten zu Selbstverletzung und Suizid konfrontiert werden. Innerhalb weniger Minuten landet die fiktive Jugendliche bei den problematischen Inhalten. Aktivistinnen fordern dringend gesetzliche Massnahmen. Die Plattformen berufen sich auf veraltete Gesetze und vermeiden so, Verantwortung zu übernehmen.
Kinder haben bei Ihnen keine Priorität; sie sind Ihr Produkt. Sie sehen Kinder als Mittel, um Geld zu verdienen.
USA im Jahr 2024: Senatorin Marsha Blackburn beschuldigt Mark Zuckerberg kein Interesse an den Teenagern und ihrer Gesundheit zu haben. Er möchte nur Geld verdienen. Sie sagt: «Kinder haben bei Ihnen keine Priorität; sie sind Ihr Produkt. Sie sehen Kinder als Mittel, um Geld zu verdienen.» Die Senatorin fordert den CEO von Meta zur Zusammenarbeit auf. Er entschuldigt sich öffentlich. Doch kurz darauf deaktiviert Meta die Verifizierung von Inhalten in den USA.
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Bild 1 von 3. Die «Big Five» bei der Anhörung des Justizausschusses. Bildquelle: Java Films.
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Bild 2 von 3. Betroffene Familien halten Bilder ihrer Kinder in die Höhe. Einige Kinder haben sich das Leben genommen, andere leben mit sichtbaren und unsichtbaren Narben weiter. Bildquelle: Java Films.
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Bild 3 von 3. Avatar Lili (13) gerät in kurzer Zeit zu problematischen Inhalten auf den sozialen Plattformen. Bildquelle: Java Films.
Social Media am Pranger
Fünf Frauen stellen die fünf grossen Social-Media-Konzerne an den Pranger. Alexis wirft Meta die Anstiftung zu Selbstmord vor: «Ich denke definitiv, dass Instagram eine Menge Schuld an den psychischen Problemen hat, unter denen ich litt.» Alexis berichtet, wie zunächst harmlose Fitness-Inhalte sie in eine Spirale aus Essstörung und Selbsthass führten. Elisabet bewegt innert kurzer Zeit zehntausende Eltern in Spanien. Sie setzen sich für eine handyfreie Jugend ein. Psychiaterin Sofia behandelt Bildschirmsucht bei Kindern. Socheata’s Sohn wurde Opfer eines Internet-Täters. Seither engagiert sie sich gegen Pädophile im Netz. Und Anwältin Laure Boutron-Marmion will die Gesetze zum Schutz von jungen Nutzern und Nutzerinnen ändern. Sie sagt: «Die Betreiber der sozialen Netzwerke müssen ihre Verantwortung anerkennen. Denn letztendlich bringen die sozialen Medien Menschen um.»
Die Videos «Social Trap» klären auf, wie Algorithmen auf Social Media unser Verhalten beeinflussen. Sie zeigen, wie der Umgang mit sozialen Medien die psychische Gesundheit von Jugendlichen gefährdet. Und wie Eltern weltweit für mehr Verantwortung der Tech-Konzerne kämpfen.