Jetzt muss auch der hinterletzte Wetterschmöcker einsehen: Der Herbst ist da. Sturmtief Benjamin fegt mit 145 km/h übers Land – und gleichzeitig verabschiedet sich der bekannteste Wetterfrosch der Schweiz. Nach 30 Jahren auf dem Meteo-Dach macht er den Schirm zu.
Was macht er jetzt? Wahrscheinlich das, was alle ausrangierte SRF-Moderatoren machen. Sie gehen in die Politik. Ueli Schmezer, Patrick Hässig, Filippo Leutenegger, Matthias Aebischer. Das Bundeshaus ist der Gnadenhof des Leutschenbachs. Ein Sitz im Parlament ist vielleicht nicht gerade frei, aber Bucheli braucht keinen. Sein Platz ist auf dem Bundeshaus. Ganz nach dem Motto: Lieber ein Bucheli auf dem Dach als ein Aeschi im Treppenhaus.
Einkaufswagen im Telli-Quartier
Die Welt steht am Rande des Abgrunds, doch das wahre Drama spielt sich im Aargau ab. In der Telli-Siedlung in Aarau stapeln sich die Einkaufswagen. Die Bewohner nehmen sie trotz Verbot immer noch mit nach Hause, klagt Hauswart Simon Zumsteg. Und das, obwohl Coop extra eine magnetische «Panzersperre» eingebaut hat. Doch das System lässt sich leicht austricksen: «Den Wagen einmal anheben und darüber tragen», erklärt ein Bewohner. Die schlechteste «Panzersperre» der Welt! So wird das aber nix, wenn der Russe kommt!
Mittlerweile sind so viele Wägeli unterwegs, dass das Quartier von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Der Zivilschutz verteilt Hilfsgüter, Hundestaffeln suchen nach Verschütteten – wahrscheinlich ist schon die erste Freedom-Flottille unterwegs, oder wie man im Aargau auch sagt: die S-Bahn nach Basel.
Rauchen ist wieder in
Die Zigarette, der Stinkstängel, das Lungenbrötchen, der Teernuggi, also die Diddl-Maus für die Lunge – die Zigi ist zurück. Die Lungenliga warnt vor einer «besorgniserregende Entwicklung». Die Jungen trinken nicht mehr, nehmen keine Drogen und wissen gutes Brot nicht zu schätzen. Da ist es fast beruhigend, wenn sie wenigstens ein Päckli Schlotprügeli für 10 Franken kaufen – das stärkt die Wirtschaft. Wir Älteren könnten uns davon etwas abschneiden. Oder besser: daran anzünden. Mehr «Smoke On The Water» und weniger «Staying Alive»!
Gianni und Donni
Donald Trump lädt zum Friedensgipfel in Scharm El-Scheich ein – und wer fehlt nicht? Die Schweiz. Beziehungsweise: Gianni Infantino, der Schatten-Aussenminister. Der Walliser Friedenstaube zufolge will die FIFA «konkret am Aufbau von Gaza mitwirken». Sie bringen Bälle und Tore und veranstalten Spiele. Klar, wenn Gaza jetzt etwas dringend benötigt, dann ein richtiges Grümpelturnier.
Warum ist Infantino überhaupt dabei? Weil er und Trump eine Bromance pflegen. Gianni und Donni: gemeinsam an der Klub-WM, am WEF, im Fondue-Tram, im Alpamare.
Trump nutzt seinen Walliser Freund als Druckmittel in der Innenpolitik: Trump lässt in den USA das Militär auf die eigenen Leute los. Er schickt die Nationalgarde nach L.A. und nach Chicago, Portland und San Francisco sollen noch folgen. Die haben mittlerweile in Los Angeles Zustände wie in Bern.
Mit der Fussball-WM 2026 will Trump demokratische Städte in den USA zum Spuren bringen. Trump droht jetzt, Städten wie Boston die WM-Spiele wegzunehmen. Gianni kann offenbar das, was Trumps 11,3-Mrd.-Armee nicht kann: Demokratisch regierte Städte wirklich zum Einknicken bringen. Eine Redneck-WM im Süden, Yeehaw! Statt gelbe Karten gibt’s Green-Card-Entzüge, statt Flutlicht brennende Kreuze.
