Wenn Remo Schuler vom Unspunnenstein spricht, klingt es direkt ein wenig nach Liebe: «Mir passt er ganz gut. Er ist schön rund und liegt wirklich gut in der Hand.» Es ist kein Wunder, dass sich der 28-Jährige mit dem 83,5 kg-Brocken wohlfühlt. Direkt bei der ersten Begegnung zwischen dem Steinstösser und dem Stein, beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Estavayer 2016 holte sich Schuler den Sieg. In Zug 2019 doppelte er nach und will nun in Pratteln den 3. Sieg am Eidgenössischen in Serie.
Täglich dreimal trainiert Schuler den Stoss, damit der 3. Sieg am Eidgenössischen Tatsache wird. Weil der original Unspunnenstein in Interlaken in einer Bank gesichert und nur zu den grossen Festen herausgeholt wird, übt der Schwyzer mit einem Stein, der gleich schwer ist und eine ähnliche Form hat. «Man muss jedes Mal wieder ein wenig schauen, wenn man den Originalstein wieder in der Hand hat», gibt Schuler zu. Doch die Voraussetzungen sind für alle Steinstösser die gleichen.
Schwingfest-Besuch als Auslöser
Zum Steinstossen gefunden hat Schuler bereits in jungen Jahren. Beim Besuch eines Schwingfestes mit seinem Grossvater haben ihn die Steinstösser mehr interessiert als die Schwinger: «Diese starken Männer haben mich fasziniert.» Im Anschluss habe er direkt zuhause mit dem Stossen begonnen. Bei seinem ersten Wettkampf landete der mittlerweile zweifache König noch auf dem letzten Platz. Heute ist er sich das andere Ende des Klassements gewohnt.
Rekord wäre ein dritter Königs-Titel in Folge noch nicht. Dieser liegt noch immer bei Alois Egli, welcher zwischen 1961 und 1969 gleich viermal in Serie am Eidgenössischen triumphierte.