Notker Ledergerber, am Donnerstag bietet SRF ein reichhaltiges Sportprogramm in Fernsehen, Radio und online. Was erwartet das Publikum am «Super Thursday»?
Ledergerber: Es ist ein Tag, wie wir ihn sonst nur an Olympischen Spielen erleben, wenn parallel dazu ebenfalls andere Events stattfinden. Am Donnerstag präsentieren wir über 10 Stunden Live-Sport auf allen Kanälen und einen Rundum-Service im Radio, im Internet und auf dem Teletext - wir stossen an die Grenzen. Zum Glück haben wir neben SRF zwei mit SRF info einen weiteren Fernsehkanal und mit dem Web eine neue zusätzliche Plattform.
Am Donnerstag beginnt um 16:50 Uhr die grosse Sportfläche mit Spartak Moskau - FC St. Gallen. Hier kommt uns die Zeitverschiebung entgegen, sonst wäre der Konflikt am Hauptabend noch grösser geworden. Um 19:10 Uhr stimmen wir das Publikum mit den Leichtathletik-WM-Highlights auf den weiteren Sportabend ein. Um 20:00 Uhr beginnt «Weltklasse Zürich» und parallel dazu auf SRF info die Fussballpartie Thun - Partizan Belgrad. Ab 21:00 Uhr zeigen wir im Internet als Web only auch das 3. Fussballspiel Fiorentina - GC. Und Roger Federer, der zeitlich parallel dazu im Einsatz steht, ist ebenfalls live auf unserer Online-Plattform zu sehen. Alle Highlights des Tages zeigt «sportaktuell» um 22:20 Uhr.
Sie erwähnten den Begriff «Web only». Können Sie mehr dazu sagen?
Während die SRG SSR bis anhin nur Fernsehdirektübertragungen parallel live streamen durfte, erlaubt die neue Online-Konzession, Sportereignisse exklusiv im Web zu übertragen - darum Web only. Wir nutzen diese Möglichkeit seit einigen Wochen punktuell. So haben wir bereits Fussball-Cupspiele gezeigt und nun eben Fiorentina - GC. Diese Übertragungen senden wir ohne Kommentar, weil wir die Grenzen unserer personellen Ressourcen erreichen.
Wie kommt eine Programmplanung zustande und wer entscheidet, welche Fussballspiele am Fernsehen übertragen werden?
Basis der Planung sind die eingekauften Rechte und die Anspielzeiten. Die Zeitverschiebung im Falle von Spartak - St. Gallen kommt uns in diesem Fall entgegen. Dann gilt es die Absichten mit der Programmstruktur des Hauses abzustimmen. Zu der Priorisierung am Donnerstagabend: Thun spielt zuhause und hat nach der 0:1-Niederlage in Belgrad eine Ausgangslage, die hoffen lässt. Zudem beginnt diese Partie früher als das Spiel von GC; deshalb bieten wir jenes auf dem Internet an.
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ist der Herbsthöhepunkt im Programm. Was bedeutet ein solcher Grossanlass für SRF Sport?
Grossanlässe sind für die ganze Abteilung Sport immer etwas Besonderes. Die Vorlaufzeit ist lang, der Aufwand riesig, die Erwartungen gross. Noch grösser aber ist die Freude aller, die mitwirken. Im Falle des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes kommt noch etwas hinzu: Als wir den Event aus 2004 Luzern erstmals grossflächig übertrugen, konnten wir den Schwingsport der breiten Bevölkerung äusserst attraktiv präsentieren. Seither hat das Interesse in allen Bereichen des Landes und in allen Bevölkerungsschichten zugenommen. Schwingen ist einzigartig. Schwingen ist anders. Schwingen ist Schweiz.