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Da war es nur noch einer Ammann ist nun der letzte Mohikaner des «81er-Trios»

Roger Federer wurde 1981 geboren – im selben Jahr wie Fabian Cancellara und Simon Ammann. Das Trio sorgte für unzählige emotionale Momente in der Schweizer Sportgeschichte.

Mit dem Rücktritt von Roger Federer verabschiedet sich ein weiterer Schweizer Ausnahmeathlet mit Jahrgang 1981 von der grossen Sportbühne. Zusammen mit Fabian Cancellara und Simon Ammann sorgte der Maestro für unzählige schöne Momente in der Schweizer Sportgeschichte.

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, die Schweiz hatte dank des «81er-Trios» über all die Jahre immer wieder etwas zu bejubeln – Sieggaranten, die mit ihrem Wirken die Massen bewegen und weit über die Landesgrenzen hinaus für Begeisterung sorgten. Der eine entzückte mit seinen Sprüngen in luftiger Höhe, der andere mit seinen Höllenritten über die Pavés und Letzterer schaffte es wie kein anderer, mit seinen Tennis-Künsten das Publikum um den ganzen Globus in seinen Bann zu ziehen.

Die Kunst des Rücktritts

Als Federer 2003 in Wimbledon seinen ersten von 20 Grand-Slam-Titeln gewann, war Ammann bereits Doppel-Olympiasieger. Im Jahr darauf rückte auch Cancellara mit seinem Prologsieg an der Tour de France ins Schaufenster der Weltöffentlichkeit. Mit seinem 2. Zeitfahr-Olympiasieg trat der Berner – im Gegensatz zu den anderen beiden – 2016 auf dem Höhepunkt seiner Karriere ab.

Aufhören, wenn es am schönsten ist, ist der Traum eines jeden Sportlers. Federer hat am Donnerstag im Alter von 41 Jahren und nach einer von Verletzungen geprägten Zeit den schwierigen Schritt zum Aufhören vollbracht. Ammann hingegen konnte sich bis heute nicht zu einem offiziellen Rücktritt durchringen. «Im Herzen bleibt man immer Skispringer», sagte der Schweizer Rekord-Olympionike im letzten Februar nach seiner 7. Teilnahme an Winterspielen.

Mehr als nur Erfolge

Auch in den Herzen der Schweizer Sport-Fans hat das Trio mit demselben Jahrgang längst seinen Platz gefunden, nicht nur wegen der unzähligen Erfolgen und Rekorde. Die drei vereint weit mehr als das. Sie sind über all die Jahre zu Persönlichkeiten und Vorbildern gereift und haben dabei Helden- und Legenden-Status erreicht.

Der goldene Schweizer Sport-Jahrgang 1981 – es wird ihn in dieser Form so schnell wohl nicht mehr wieder geben. Und trotzdem lebt die Hoffnung, dass auch in Zukunft kleine Ammanns, Cancellaras und Federers die Sport-Schweiz begeistern.

SRF 3, Nachmittagsbulletin, 15.9.22 ; 

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