Wenn das Stadion leer ist und trotzdem von knapp 30 Millionen Zuschauern gesprochen wird, dann sind die Akteure des digitalen Fussballs am Werk. Am Sonntag werden die Finals des Fifa eWorld Cups in London ausgetragen.
Im Oktober 2018 hatten über 20 Millionen Gamer den Weg zu den Endrunden der digitalen Fussball-WM angetreten. 32 Spieler qualifizierten sich am Ende für die Grand Finals. Darunter auch der Deutsche Tim «TheStrxngeR» Katnawatos sowie der Argentinier Nicolas «Nicolas99fc» Villalba. Beide stehen beim FC Basel unter Vertrag. Letzterer zählt gar zu den Favoriten des Turniers.
Selbst Kameramänner verdienen mehr als die Hälfte der Finalisten.
Tiefes Preisgeld
Der Gewinner des Finals erhält 250'000 US-Dollar. «Zu wenig», meinen die Profis. WM-Teilnehmer Harry «HoneyBadger» Blackmore macht folgenden Vergleich: «Selbst Kameramänner verdienen mehr».
Bei anderen E-Sports-Titelkämpfen zocken sich Gamer regelrecht zu Millionen. Zur Erinnerung: Die «Fortnite-Weltmeisterschaft» Ende Juli war mit 30 Millionen Dollar Preisgeld dotiert; 3 Millionen Dollar wurden alleine dem Sieger ausbezahlt.
Teure Spieler
Wer beim Spiel Erfolg haben möchte, braucht ein konkurrenzfähiges Team. Die Gamer können ihre Mannschaft selbst zusammenstellen – Spieler werden anhand von Sammelkarten auf dem Markt erworben.
Statt mit Siegpunkten werden Sammelkarten mittlerweile mit realem Geld gekauft. Für Top-Spieler wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Co. müssen mehrere tausend Dollar hingeblättert werden. Vom WM-Preisgeld bleibt da am Ende wenig übrig.
Sendebezug: SRF 4 News, 29.07.2019, 9:45 Uhr