Am Sonntag messen sich die besten Drohnenpiloten in Bern am Final der Swiss Drone League. Mit über 100km/h werden sie ihre kleinen Flugkörper durch Tore (Gates) und andere Hindernisse steuern – eine kleine Formel 1 der Lüfte. Entworfen hat die Rennstrecke Marc Heiniger, ein Pionier der noch jungen Sportart.
Der «Bernhard Russi der Drohnenrennen» hat vor seiner Tätigkeit als Streckenplaner selber Drohnenrennen geflogen, unter anderem in einem Schweizer Team an der Drone Champions League 2017 .
Nur die Technik setzt Grenzen
Vorgaben, wie er eine Strecke bauen muss, hat Marc Heiniger kaum. Vor allem die Technik setzt Grenzen: Die Akkus der Drohnen halten maximal 90 Sekunden durch. Damit bei den Zuschauern dennoch der Eindruck eines langen Rennens mit mehreren Durchgängen entsteht, versucht er die Dauer für eine Runde auf höchstens 20 Sekunden zu beschränken. Sicherheitstechnische Vorgaben diktieren die zweite Einschränkung: Netze müssen die Zuschauer vor den vorbeiflitzenden Drohnen schützen.
Damit die Rennen einen guten «Flow» haben, muss Marc Heiniger eine Balance finden zwischen Schweregrad und Geschwindigkeit: Ist die Strecke für die Piloten zu schwierig, crashen zu viele Drohnen in die Netze. Für die Zuschauer wird das schnell einmal langweilig. Ist die Strecke hingegen zu leicht, fehlen die dramatischen Momente und der Gewinner ist nicht unbedingt der Beste.
Sponsoren bestimmen mit
In der Planung muss Marc Heiniger auch die Positionierung der Kameras berücksichtigen, die die Rennen live streamen. Seit Sponsoren die Sportart entdeckt haben, muss er deren Logos möglichst dort platzieren, wo besonders spektakuläre Bewegungen geflogen werden wie etwa einen «Powerloop», einen «S-Split» oder einen «Corkscrew». Beim Korkenzieher fliegen die Drohnen nach oben, so dass ihre Bewegung der Form eines Korkenziehers ähnelt.
Tipp: Wer eines der nächsten Rennen anschauen will, sollte sich mindestens eine dieser Figuren-Bezeichnungen merken – so wird er vor den anderen Zuschauer beim «Kommentieren» als wahrer Drohnenrennen-Kenner wirken.
Sendebezug: SRF 3, 19.11.2019, 15:10 Uhr