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Reaktionen zum Ukraine-Krieg Swiss Ice Hockey und Swiss Volley fordern Sanktionen

Der Schweizer Eishockeyverband.
Legende: Fordert Sanktionen Der Schweizer Eishockeyverband. SIHF
  • Die Eskalation im Krieg zwischen der Ukraine und Russland hat diverse Auswirkungen auf das Sportgeschehen – ein Überblick.
  • Swiss Ice Hockey beantragt Sanktionen, Swiss Volley will eine Verschiebung der WM.
  • Zudem fordern zahlreiche Sportverbände ebenfalls Sanktionen als Reaktion auf den gewaltsamen Einmarsch russischer Truppen.

Swiss Ice Hockey beantragt Sanktionen

Swiss Ice Hockey hat zusammen mit weiteren Mitgliederverbänden beim Internationalen Eishockeyverband (IIHF) unmittelbare und weitreichende Konsequenzen für Russland und Belarus gefordert. Der Antrag zuhanden des IIHF Council fordert unter anderem den sofortigen Ausschluss des russischen und des belarussischen Eishockeyverbands als Mitglieder der IIHF sowie den Entzug der U20-Weltmeisterschaft im Dezember 2022 in Nowosibirsk und der A-Weltmeisterschaft im Mai 2023 in St. Petersburg. Weiter fordern die unterzeichnenden Mitgliedsverbände den sofortigen Ausschluss sämtlicher Funktionäre mit russischer oder belarussischer Staatsangehörigkeit aus allen offiziellen Ämtern und Komitees der IIHF und die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit mit der KHL.

Swiss Volley übt Druck auf Weltverband aus

In einem Brief an den Volleyballweltverband FIVB fordert der Zentralvorstand von Swiss Volley, auf die Weltmeisterschaft der Männer in Russland (26. August bis 11. September 2022) zu verzichten und einen anderen Austragungsort zu bestimmen. Dies gab der Schweizerische Volleyballverband auf seiner Webseite bekannt. Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine hatte die FIVB entschieden, auf die Durchführung zweier Runden der Volleyball Nations League in Russland zu verzichten. Zu einer möglichen Absage der WM in Russland hat der Weltverband bis zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine Entscheidung getroffen – man wolle «die Situation weiterhin aufmerksam beobachten».

Frankreichs Volleyballer boykottieren WM in Russland

Olympiasieger Frankreich wird nicht bei der diesjährigen Volleyball-Weltmeisterschaft der Männer antreten, sollte das Turnier wie geplant in Russland (26. August bis 11. September) stattfinden. Dies gab der französische Verband FFVolley am Samstag bekannt. Der Weltverband FIVB hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am Donnerstag bislang zu diesem Thema geschwiegen.

Russlands Biathleten reagieren auf IBU-Entscheid

Die russischen Biathletinnen und Biathleten werden den Rest der Saison nicht mehr an Weltcup-Wettbewerben teilnehmen. Das gab der nationale Verband RBU auf seiner Webseite bekannt. Grund für den Boykott ist die Entscheidung des Weltverbandes IBU, russische und weissrussische Athletinnen und Athleten aufgrund des russischen Einmarsches in die Ukraine nur noch unter neutraler Flagge starten zu lassen.

Riga nicht mehr in der KHL

Der lettische Eishockey-Klub Dinamo Riga zieht sich nach Russlands Invasion in die Ukraine aus der osteuropäischen Eliteliga KHL zurück. «In einer solchen militärischen und humanitären Krise sehen wir keinerlei Möglichkeit für eine Zusammenarbeit mit der KHL», teilte der Klub am Sonntag in Riga mit. Diese Entscheidung bringe die klare Position der Vereinsführung zum Ausdruck, wurde Klubchef Juris Savickis zitiert. Dinamo Riga ist einer der grössten und wichtigsten Sportklubs im eishockeybegeisterten Lettland. Hauptsponsor des Klubs ist das russische Unternehmen Gazprom Export.

Abramowitsch zieht Konsequenzen

In der Debatte über Vereinsbesitzer Roman Abramowitsch beim englischen Premier-League-Klub Chelsea nach Russlands Einmarsch in die Ukraine hat der russische Oligarch Konsequenzen gezogen. «Ich habe Treuhändern der wohltätigen Stiftung von Chelsea die Verantwortung und Fürsorge für den FC Chelsea übertragen», teilte der milliardenschwere Geschäftsmann am Samstagabend in einer Erklärung auf der Website des englischen Klub-Weltmeisters mit. Abramowitsch war in den vergangenen Tagen zunehmend wegen seiner Nähe zu Präsident Wladimir Putin in die Kritik geraten. Offen bleibt allerdings, ob er sich dauerhaft oder nur vorübergehend aus dem operativen Geschäft der «Blues» zurückzieht.

Roman Abramowitsch (links), hier bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Legende: Zieht sich bei Chelsea zurück Roman Abramowitsch (links), hier bei einem früheren Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Getty Images (Archiv)

Norwegischer Verband fordert Ausschluss russischer Sportler

Norwegens Sport-Dachverband macht sich nach dem Angriff auf die Ukraine für einen Ausschluss russischer und belarussischer Athleten von allen internationalen Sportveranstaltungen stark. «Russlands Angriffe auf das ukrainische Volk und Verstösse gegen das Völkerrecht erfordern internationale Verurteilung und Sanktionen», hiess es vom Nationalen Olympischen Komitee Norwegens in einer Stellungnahme. Ein Ausschluss der Aktiven aus Russland und Belarus ausserhalb ihrer Heimatländer sei «die klare Meinung» des Verbandes. Zudem müssten russische und belarussische Funktionäre in internationalen Verbänden von ihren Ämtern suspendiert werden.

Schweizer Degenfechterinnen bleiben Weltcup fern

Der Weltcup der Degenfechterinnen von diesem Wochenende im russischen Sotschi findet definitiv ohne die Schweizerinnen statt. Am späten Freitagabend gab der Fechtverband Swiss Fencing bekannt, dass die Athletinnen auf eine Teilnahme verzichten. Aktuell arbeite man mit dem Reisebüro daran, um die Athletinnen sowie den Staff «auf dem schnellsten Weg in die Schweiz zurückzuholen», heisst es. Swiss Fencing zeigt sich in der Mitteilung bestürzt über die Entwicklung in der Ukraine.

SRF 4 News, 26.02.2022, 15:00 Uhr ; 

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