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Stabilisierung statt Nothilfe Die Verbände brauchen Hilfe vom Bund – aber erst später

Die Sportverbände haben das Geld vom Nothilfepaket des Bundes noch kaum angerührt. Woran liegt's?

Ende März beschloss der Bund ein Nothilfepaket für den Schweizer Sport: 50 Millionen Franken als zinsloses Darlehen für den Profi-Bereich, 50 Millionen Franken à fonds perdu für den Leistungs- und Breitensport.

Nur 8 Gesuche aus dem Profi-Bereich

Vom Profi-Sport hörte Matthias Remund vom Bundesamt für Sport BaSpo noch äusserst wenig: «Es sind bis jetzt 8 Gesuche eingegangen, dabei wurden 16 Millionen Franken beantragt.» Geld floss dabei noch keines. «Im Breitensport sind es über 70 Gesuche mit kleineren Beträgen.» Es summiere sich auf etwa 5 Millionen Franken.

Woran liegt's? Eines ist klar: Die Hürden sind hoch. Eine Zahlungsunfähigkeit muss praktisch vorliegen, und im Falle des Profisports geht es um Darlehen, die zurückgezahlt werden müssen.

In der Zeit nach Corona wird die finanzielle Lage noch schlechter sein.
Autor: Ruedi Kunz Turnierdirektor Beachvolleyball Gstaad

Diese Argumente haben auch Ruedi Kunz, Direktor vom Beachvolleyball-Turnier in Gstaad, trotz Absage des Events dazugebracht, auf einen Darlehens-Antrag zu verzichten. «In der Zeit nach Corona wird die finanzielle Lage noch schlechter sein.» Dann würden Rückzahlungen noch schwieriger.

Das bedeutet indes nicht, dass Veranstalter wie Gstaad ohne Hilfe vom Bund auskommen werden. Jenen Support will der Bund auch liefern, wie BaSpo-Direktor Remund betont. Er befürchtet: «Der Sport wird sich lange, lange nicht erholen.»

Mehr Zulauf beim Stabilisierungspaket?

Deshalb soll dann das Stabilisierungspaket für Abhilfe sorgen. Dieses beinhaltet 350 Millionen für Fussball und Eishockey und weitere 150 Millionen für Breiten- und Leistungssport. Dieses Geld dürfte dann deutlich stärker angezapft werden als jenes vom Nothilfepaket.

Radio SRF 1, 2.6.2020, 17:10 Uhr ; 

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