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Unfall bei Rekordversuch Ueli Steck: Ein Leben als Gratwanderung

Ueli Steck war ein Mann der Extreme. Vor seinem letzten Aufbruch in den Himalaya hatte der Bergsteiger gesagt: «Scheitern ist, wenn ich sterbe.»

Der tödliche Unfall von Ueli Steck löst national und international grosse Bestürzung und Trauer aus. Für den Berner endete die Vorbereitung auf einen Rekordversuch im Himalaya tödlich.

Der 40-Jährige galt als einer der besten Solokletterer der Welt und stellte unzählige alpinistische Bestleistungen auf, so beispielsweise:

  • 2013: Nach eigenen Angaben steigt Steck solo in 28 Stunden im Himalaya durch die Annapurna-Südwand. Allerdings fehlen Beweise.
  • 2015: Zwischen Juli und August erklimmt er alle 82 Viertausender der Alpen
  • 2015: Im selben Jahr stellt er an der Eigernordwand in 2:22 Stunden einen neuen Speed-Rekord auf
  • 2009 und 2014: Der Langnauer wird mit dem «Piolet d’Or» geehrt, der wohl wichtigsten Auszeichnung im Extrem-Bergstport

Ich nehme den Tod nicht in Kauf. Das ist keine Option.
Autor: Ueli Steck am 10. April 2017

Im Tagesgespräch am 10. April sagte Steck: «‹Rekordkletter› – das interessiert mich überhaupt nicht.» Er werte solche Besteigungen nicht. Gleichwohl stellte er quasi Bestmarken in Serie auf. Beim jüngsten Rekordversuch wollte Steck im Himalaya innert 48 Stunden und ohne künstlichen Sauerstoff vom Mount Everest zum Lohtse queren.

Des Risikos war sich der 40-Jährige stets bewusst. Gleichwohl sagte er: «Wie hoch das Risiko ist, das liegt an mir.» Vor dem letzten Aufbruch nach Nepal hatte er noch gesagt: «Ich nehme den Tod nicht in Kauf. Das ist keine Option. Scheitern ist, wenn ich sterbe. Dann habe ich total versagt, dann habe ich etwas falsch gemacht. Das ist Scheitern. Wenn ich nicht hoch komme, dann habe ich nichts falsch gemacht, dann hat es nicht gereicht.»

Nun wurde ihm eine Erkundungstour während der Akklimatisierungszeit vor seinem Rekordversuch zum Verhängnis.

Sendebezug: SRF 3, Morgenbulletin, 30.4.2017, 11 Uhr

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