Nach satten 24 Stunden Reisezeit und Zwischenhalt in Istanbul ist Marco Odermatt aus Peking zurückgekehrt und am Dienstagmorgen in Zürich gelandet. Noch etwas müde, aber breit lächelnd stellte sich der frischgebackene Goldmedaillengewinner im Riesenslalom den Fragen von SRF-Moderator Paddy Kälin.
Er sei alleine gereist, gibt der Nidwaldner preis. «So hatte ich auch Gelegenheit, das Ganze etwas sacken zu lassen.» Die Goldmedaille habe ihm zwar nicht direkt Tür und Tor geöffnet auf der Heimreise. «Ich bin aber in der Business-Klasse gereist – das investiere ich in meine Gesundheit», so Odermatt.
Erfolgstag (fast) ohne Ende
Der «Riesen»-Sonntag wird dem 24-Jährigen noch lange in Erinnerung bleiben – nicht zuletzt, weil der Tag fast nicht enden wollte. «Es war der längste Renntag in meinem Leben, nur schon mit den langen Pausen zwischen den Läufen», blickt Odermatt zurück. «Am Abend haben wir noch darauf angestossen. Anschliessend war ich todmüde.»
Der Gold-Gewinner gönnt sich nun eine verdiente Woche Pause, ehe er eine Woche im Konditionstraining abschuften wird. Im Interview sprach Odermatt auch über ...
- ... die Gefahr, nach dem Triumph in ein Loch zu fallen : «Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Es folgt schon bald wieder der normale Weltcup-Alltag. Ich bin irgendwie froh, ist die Saison noch nicht vorbei.»
- ... seinen neuen Titel «Olympiasieger» : «Das tönt noch sehr surreal für mich. Weil so viel abgeht mit einem Termin nach dem anderen hatte ich noch nicht die Zeit, diese Emotionen und Eindrücke richtig zu verarbeiten.
- ... das letzte Saisonziel, den Gewinn des Gesamtweltcups : «Er bleibt mein grosses Ziel. Von den Emotionen her ist es natürlich etwas anderes als eine Olympiamedaille oder Adelboden zu gewinnen. Es braucht einfach weiter konstant gute Leistungen. Im letzten Jahr hatte ich zu diesem Zeitpunkt nach dem Grossanlass etwa 300 Punkte Rückstand auf Alexis Pinturault und am Ende ist es doch noch einmal spannend geworden ...»