Zum Inhalt springen

Vorschau Abfahrt Männer Neuer Versuch, gleiche Favoriten – gleiches Problem?

Nach der Absage am Sonntag soll die Olympia-Abfahrt der Männer nun am frühen Montagmorgen stattfinden. Der Favoritenkreis ist dabei gross.

Skifahrer
Legende: Eitel Sonnenschein, aber was macht der Wind? Werden für Beat Feuz & Co. in der Olympia-Abfahrt faire Bedingungen herrschen? imago images

Nur 2 Tage nach der Eröffnungsfeier hätte am Sonntag schon einer der grössten Leckerbissen auf dem Programm stehen sollen. Die Ski-Alpin-Konkurrenz wäre bei den Männern gleich mit der Königsdisziplin – der Abfahrt – eröffnet worden. Doch der Wind, der schon in den Trainings für rote Köpfe und bei der Abschluss-Einheit nach 3 Fahrern für einen Abbruch gesorgt hatte, machte den Organisatoren und Fahrern einen Strich durch die Rechnung.

Der Auftakt musste verschoben werden. Ein neuer Versuch wird nun am frühen Montagmorgen in Angriff genommen. Start der Abfahrt ist um 5 Uhr Schweizer Zeit und damit zwischen den beiden Riesenslalom-Läufen der Frauen. Bleibt zu hoffen, dass auf der brandneuen, von Bernhard Russi designten Strecke am Berg Xiaohaituo faire Bedingungen herrschen werden.

Video
Pisten-Architekt Russi erklärt die Olympia-Abfahrt
Aus Beijing 2022 Clips vom 05.02.2022.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 23 Sekunden.

Die Favoriten

  • Beat Feuz (SUI) (1 Abfahrtssieg / 4 weitere Abfahrts-Podeste in dieser Saison)
  • Aleksander Kilde (NOR) (3/0)
  • Marco Odermatt (SUI) (0/3)
  • Matthias Mayer (AUT) (1/1)
  • Vincent Kriechmayr (AUT) (1/1)

Eine Abfahrt, in der Beat Feuz nicht zu den Favoriten gehört? Kaum zu finden. Der Schangnauer ist auch in dieser Saison einer der dominanten Abfahrer im Weltcup-Zirkus. Und sein siegreicher Husarenritt auf der Streif in Kitzbühel war die perfekte Generalprobe für seine Jagd nach dem ersten Olympia-Gold.

Video
Archiv: Feuz und Odermatt feiern Doppelsieg in Kitzbühel
Aus Sport-Clip vom 23.01.2022.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 10 Sekunden.

Aleksander Kilde als Siegesanwärter zu nennen, braucht ebenfalls nicht viel Courage. Der Norweger gewann in diesem Winter bereits 3 Abfahrten, seine risikoreichen Fahrten bergen jedoch auch häufig die Gefahr eines Ausfalls.

Es braucht Routine, um die schwersten Abfahrten der Welt zu meistern. Ausser man heisst Marco Odermatt. Nach seinem glänzenden Wengen-Debüt mit den Rängen 2 und 4 doppelte er in Kitzbühel nach und fuhr auch auf der originalen Hahnenkamm-Abfahrt auf den 2. Platz. In den beiden Trainings in Peking bekundete er allerdings Mühe.

Frühes Highlight Olympia-Abfahrt

Box aufklappen Box zuklappen

Sie können die Männer-Abfahrt am Montag früh ab 04:50 Uhr MEZ live auf SRF zwei sowie in der Sport App verfolgen.

Wenig überraschend kommt auch aus dem Nachbarland namhafte Konkurrenz. Vincent Kriechmayr, der ohne echtes Training in Wengen triumphierte, und Matthias Mayer wollen im prestigeträchtigsten aller Alpin-Wettbewerbe dem stolzen ÖSV-Team Edelmetall bescheren. Letzterer weiss, wie sich Olympia-Gold in der Abfahrt anfühlt: Mayer gewann 2014 in Sotschi.

Video
Experten-Duell Österreich vs. Schweiz
Aus Sport-Clip vom 05.02.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 19 Sekunden.

Die Geheimtipps

Als Johan Clarey (FRA) seine Weltcup-Premiere feierte, war Odermatt gerade 6 Jahre alt geworden. Rund 18 Jahre später beweist der Franzose, dass er längst nicht zum alten Eisen gehört. In der 1. Kitzbühel-Abfahrt fuhr er auf Rang 2 – das war zuvor noch keinem 41-Jährigen gelungen. Ein Spätberufener in anderen Sphären ist Daniel Hemetsberger (AUT). Er fuhr am Tag nach dem Clarey-Coup 30-jährig zu seinem ersten Weltcup-Podest.

Eine olympische Medaille fehlt noch im doch sehr reichen Palmarès von Dominik Paris (ITA). In Pyeongchang wurde der Südtiroler undankbarer Vierter. Dass mit ihm immer zu rechnen ist, bewies der 32-Jährige in dieser Saison mit dem Sieg bei seinem Lieblingsrennen in Bormio.

Die weiteren Schweizer

  • Niels Hintermann
  • Stefan Rogentin

Neben den Hoffnungsträgern Feuz und Odermatt verfügt Swiss-Ski über weitere Trümpfe: Niels Hintermann ist in der besten Form seiner bisherigen Karriere. Gut mit der Piste in Yanqing zurechtzukommen scheint auch Stefan Rogentin. Er stellte bei der 1. Trainingsfahrt die Bestzeit auf. Er liess dabei zwar ein Tor aus, sein Grundspeed scheint dennoch zu stimmen.

Das Podest in Pyeongchang

  • 1. Aksel Svindal (NOR)
  • 2. Kjetil Jansrud (NOR)
  • 3. Beat Feuz (SUI)
  • Vor 4 Jahren feierten die «Wikinger» aus Norwegen einen Doppelsieg. 12 Hundertstel hinter Landsmann Aksel Svindal und unmittelbar vor Feuz (+0,18) klassierte sich Kjetil Jansrud.

    Jansruds Comeback in Chinas Hauptstadt ist übrigens ein kleines Wunder. Nach einem Sturz Anfang Dezember beim Super-G in Beaver Creek verletzte er sich derart schwer am Knie, dass er das vorzeitige Saisonende bekanntgab. Völlig überraschend revidierte er dies nun.

SRF zwei, «Beijing live», 05.02.2022 02:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel