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Nach Anstieg von NL-Ausländern Aus 4 wurden 6: Doch die Rechnung geht nicht auf

Das Argument, das auf die Saison 2022/23 zur Aufstockung von Ausländern auf Schweizer Eis geführt hat, ist zum Rohrkrepierer geworden.

Im hiesigen Eishockey greift eine neue Ausländer-Regel. Vor gut einem Jahr wurde beschlossen, dass in der neu 14 Mannschaften umfassenden National League die Klubs ihr Kontingent an ausländischen Kräften von 4 auf 6 aufstocken dürfen.

In der viel diskutierten und vor allem streitbaren Frage räumten die Verfechter einst ins Feld, dass mit dieser Massnahme das Lohn-Niveau vor allem für hiesige, weniger wertvolle Viertlinien-Spieler ausbalanciert werden könnte. Das Salär für solche Akteure in der Höhe von weit über 100'000 Franken wurde für überteuert befunden.

Keine «Billig»-Einkäufe getätigt

Die vermeintliche Lösung: Mit der Verpflichtung von mehr preiswerten ausländischen Eishockeyanern sollte dieser ungesunden Entwicklung entgegengewirkt werden. Sieben Wochen vor Meisterschaftsbeginn (14./16. September) zeigt sich nun aber, dass kaum bei Schnäppchen zugeschlagen wurde. Stattdessen leisten sich die NL-Vertreter nun einfach 6 statt wie bisher 4 teure Verstärkungen aus der Fremde.

Im oben eingebetteten Audio-Beitrag werden die Einkäufe aufgeschlüsselt:

  • Je 13 Spieler kommen aus Schweden und Finnland. Das Gros hatte zuletzt einen hoch dotierten Vertrag in der russischen KHL.
  • Auffällig oft griffen die Schweizer Klubs bei Goalies und Centern zu.
  • Auch je ein Deutscher und ein Däne setzen ihre Karrieren hierzulande fort. Beide gehören sie aber ihren Landesauswahlen an und können entsprechend hohe finanzielle Forderungen stellen.

Unter dem Strich muss konstatiert werden: Das Geld ist nicht weniger, stattdessen einfach umverteilt worden. Die grossen Verlierer dabei: Die Schweizer Spieler, die auf dem Arbeitsmarkt einem noch grösseren Gedränge ausgesetzt sind.

Service zur National League

Radio SRF 1, Morgengespräch, 28.07.2022 06:20 Uhr ; 

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