- Lugano beendet die Saison von Vorjahres-Finalist Genf-Servette mit einem 4:3-Sieg n.V.
- Matchwinner beim 2. Sieg im 2. Pre-Playoff-Spiel ist vor heimischem Anhang Siegtorschütze Santeri Alatalo, während bei Genf der Ausfall von Topskorer Henrik Tömmernes Sorgen verursacht.
- Lausanne erkämpft sich bei Ambri im Kampf um das andere Viertelfinal-Ticket einen Showdown.
Zentimeter fehlten Lugano, um sich 2 Sekunden vor Schluss das Playoff-Ticket zu sichern. Doch Elia Rivas Abschluss aus dem Slot landete an der Latte des Servette-Gehäuses. Verpasstes holten die Gastgeber in der Verlängerung umgehend nach: Santeri Alatalo verwandelte die Corner Arena nach gut 2 Minuten in ein Tollhaus.
Seinem Team schenkte er damit das Viertelfinal-Ticket, seinem Trainer einen ruhigeren 60. Geburtstag. In zwei Tagen feiert Chris McSorley seinen Ehrentag – statt angespannt in Genf darf er es deutlich ruhiger angehen und sich vielleicht bereits auf den nächsten Gegner vorbereiten: Denn in der nächsten Runde wartet mit Zug der Quali-Sieger auf seine Luganesi.
Genf macht das Spiel, Riva das Tor
Dabei waren die Genfer stark ins Schlussdrittel gestartet. Plötzlich fanden sie in der Eis-Arena in Lugano auch in der Offensive Lösungen, erspielten sich Chancen. Doch der Treffer fiel auf der anderen Seite: Riva (47.) mit seinem erst zweiten Saisontreffer brachte Lugano mit 3:2 in Führung. Nach einem Gewühl im Slot behielt er dahinter die Übersicht.
Doch Servette dachte gar nicht daran, seinem langjährigen früheren Headcoach McSorley ein verfrühtes Geschenk zu machen. Tanner Richard (53.) profitierte von einem Fauxpas von Lugano-Goalie Niklas Schlegel: Der Matchwinner vom Freitag konnte die Scheibe nach einem vermeintlich ungefährlichen Abschluss nicht blockieren.
Unterzahl-Treffer und Bierdusche im Mitteldrittel
In einem verrückten Mitteldrittel hatte Lugano das Spiel gemacht, Servette aber zwei Tore. Michael Völlmin (23.) per Backhand und Noah Rod in Unterzahl (29.) machten aus einem 0:1 ein 2:1. Doch Lugano konnte seine Überlegenheit doch noch ummünzen, Calvin Thürkauf traf in Überzahl nur 46 Sekunden nach dem Rückschlag zum 2:2. Es war zumindest ein Stück weit ausgleichende Gerechtigkeit, war Völlmins Treffer doch ein ungeahndeter hoher Stock vorausgegangen.
Auch ein hartes Tackling gegen Justin Abdelkader blieb ohne Folgen. Das wiederum führte zu gehässiger Stimmung auf und neben dem Eis. Der Stadionsprecher musste die heimischen Fans gar auffordern, sich ihre (überwiegend hopfenhaltigen) Kaltgetränke doch in die Kehle statt aufs Spielfeld zu giessen.
So setzte sich im mittleren Abschnitt fort, was sich schon zuvor angedeutet hatte: Dass sich die Genfer Gäste wie schon im 1. Spiel mit dem aggressiven Forechecking der «Bianconeri» schwer taten und kaum zum Kombinieren fanden. So starteten die Servettiens mit mehr Abschlüssen in die Partie, konkreter vor dem Tor wurde jedoch Lugano. Abdelkader erzielte folgerichtig das 1:0 (17.).
Erschwerend kam bei den Gästen hinzu, dass Topskorer Henrik Tömmernes nach nur rund 3 Minuten Eiszeit und einem Rencontre mit Abdelkader nach der ersten Drittelspause nicht mehr aufs Eis kam. Welche Beschwerden den Schweden plagten, blieb zunächst unklar. Dass Tömmernes' Absenz dem Kampf um eine mögliche «Belle» nicht eben förderlich war, versteht sich von selbst.