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3. EVZ-Pleite in der Rückschau Ein Spiel auf Augenhöhe mit dem logischen Ende

Zug steht nach der dritten Niederlage gegen die Lions mit dem Rücken zur Wand. Die Parallelen zu den vorherigen Spielen sind frappant.

Die Drehbuchautoren des Playoff-Finals scheinen bisher jegliche Kreativität vermissen zu lassen. Wie ein roter Faden ziehen sich drei Faktoren durch die Finalserie:

  1. Zug geht in Führung.
  2. Die ZSC Lions drehen im Schlussdrittel auf.
  3. Kurz vor Schluss erzielen die Löwen den Siegtreffer.

Dabei hatte Zug-Trainer Dan Tangnes in Spiel 3 mit der Hereinnahme von Carl Klingberg den vermeintlichen Schlüssel gefunden, um das ZSC-Bollwerk zu knacken. Der Schwede, der seinen Landsmann Anton Lander vertrat, war ein steter Unruheherd vor Keeper Jakub Kovar und holte insgesamt sechs Strafminuten heraus. Eine davon führte im Startdrittel immerhin zum einzigen Zuger Treffer des Abends.

Weil es dem Heimteam aber einmal mehr an Effizienz und dem nötigen Abschlussglück fehlte, kam es wie es kommen musste. Die Zürcher Paradelinie um Denis Malgin und Sven Andrighetto schlug im Schlussdrittel erneut zu und versetzte die Mehrheit der 7200 Fans in der ausverkauften Bossard-Arena in Schockstarre. Halten sich die Akteure auch am Montag im Hallenstadion an das bisherige Drehbuch, ist der 10. Meistertitel der Lions perfekt.

Mannschaften auf Augenhöhe

Im Lager der Zentralschweizer machte sich nach der dritten Niederlage im dritten Spiel Ratlosigkeit breit. «Es ist extrem bitter, wir brechen immer am Schluss zusammen», so EVZ-Verteidiger Nico Gross, der beim Treffer zum 1:2 Torschütze Malgin aus den Augen verloren hatte. Tatsächlich ist es augenfällig, wie die Kräfte der Zentralschweizer immer gegen Ende der Partie zu schwinden scheinen. «Wir müssen schauen, dass wir die Konstanz über 60 Minuten halten können.»

Mit Blick auf das abrupte Ende des Finals übte sich Teamkollege Klingberg in Zweckoptimismus: «In einer Serie muss man vier Spiele gewinnen. Der letzte Sieg ist immer der schwierigste.»

Dass die Finalserie bereits nach vier Spielen zu Ende gehen könnte, kommt für SRF-Experte Christian Weber unerwartet: «Beide Mannschaften sind auf Augenhöhe, es sind Nuancen, die entscheiden. Das 3:0 ist für mich sehr überraschend.» Weber hat einen unkonventionellen Vorschlag, wie die Serie aus Zentralschweizer Optik noch gedreht werden könnte. «Vielleicht müsste Zug mal in Rückstand geraten, um ein Spiel zu gewinnen.»

SRF zwei, sportlive, 24.04.2022, 19:40 Uhr ; 

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