Es scheint sich durch die Trainerkarriere von Lars Leuenberger zu ziehen, dass er stets ein wenig unverhofft zu seinen Chancen als Headcoach kommt. Sowohl im November 2013 (Ersatz für Antti Törmänen) als auch exakt 2 Jahre später (für Guy Boucher) übernahm der Uzwiler das Amt des SCB-Trainers interimistisch bis zum Saisonende – die Spielzeit 2015/16 beendete er gar als Meistertrainer.
Heuer startet der 45-Jährige erstmals als Cheftrainer von Beginn weg in eine Saison. Erneut kam das Job-Angebot etwas aus dem Nichts: Törmänen, seit 2017 Coach des EHC Biel, erkrankte an Krebs und muss sich einer Therapie unterziehen. Die Geschichte wiederholte sich: Leuenberger folgt auf Törmänen – zumindest bis zum Vertragsende nach dieser Saison.
Wenige Tage vor dem Saisonstart gibt Leuenberger Auskunft über die ersten Wochen in Biel. Der St. Galler ist zufrieden mit seiner Mannschaft: «Wir haben täglich Fortschritte gemacht, die Spieler sind hungrig.» Die Vorfreude scheint gross, nicht nur bei den Spielern: «Es ‹chribelet› schon ein bisschen.»
Die Vorbereitungszeit für Leuenberger im Seeland war alles andere als lang – erst Ende August wurde er in Biel vorgestellt. «Es war eine sehr intensive Zeit. Aber ich mag das, so habe ich gar nicht gross Zeit, um zu viel zu überlegen», so der Uzwiler.
Leuenberger baut auf Törmänens Arbeit auf
Wichtig war Leuenberger auch, die Arbeit seines Vorgängers nicht einfach über den Haufen zu werfen: «Die Mannschaft hat ihre Stärken, und das versuchen wir beizubehalten. Ich habe nur kleine Details geändert, die ich reinbringen wollte.»
Auf die Frage wie die Zusammenarbeit mit Törmänen funktioniert, erklärt der ehemalige Stürmer: «Vor allem jetzt zu Beginn habe ich ihn oft angerufen, um nach Rat oder Ideen zu fragen.» Doch nicht nur telefonisch tauschen sich die beiden regelmässig aus. «Er schaut ab und zu im Training vorbei und plaudert mit uns. Wenn er hier ist, ist es immer ganz relaxed.»
Ein neuer Trainer an der Bande, der alte Coach in der Halle in einer Saison voller Fragezeichen: In Biel scheint man den Umständen zum Trotz positiv in die Zukunft zu blicken.