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Das Feuer lodert wieder «Zürich ist für mich eine Herzensangelegenheit»

Am Montagnachmittag sprach Arno Del Curto erstmals als ZSC-Trainer zu den Medien. Er war überrascht, enthusiastisch, aber auch leiser als üblich.

Ein Telefonanruf am Sonntagabend nach dem 1:2-Fehltritt der ZSC Lions ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub HC Davos hat Arno Del Curto wachgerüttelt. Der 62-jährige war überrascht vom Interesse des Schweizer Meisters. «Ich habe das Engagement nicht gesucht, aber von da an ging alles sehr schnell.»

Der neue Trainerkandidat wollte sein alte Liebe nicht im Stich lassen. So präzisiert er: «Zürich – egal, ob der Klub oder die Stadt – ist für mich eine Herzensangelegenheit.»

7 Wochen nach seinem Ausscheiden als Institution an der HCD-Bande (nach total 22 Jahren) sind bei Del Curto die Batterien wieder aufgetankt. «Ich hätte schon nach einem Tag wieder frisch sein können», liess er sogar durchblicken. Denn die letzten Wochen im Bündnerland seien eher ein Murks gewesen, das Feuer loderte nicht mehr. X-mal vorher wollte er den Bettel schon hinschmeissen, liess sich aber stets überreden.

Ich habe in meinem Leben schon eine Million Trainings absolviert. Also spüre ich jetzt kaum eine kindliche Vorfreude auf den Auftakt am Dienstag.
Autor: Arno Del Curto

An einer Pressekonferenz, so gross wie er sie noch nie erlebt hat, referierte Del Curto über seine neuen Ziele. Er trat ungewohnt im Hemd und Kittel auf und wirkte dabei so gelassen, wie man ihn schon lange nicht mehr erlebt hat. Dazu passt auch diese Aussage: «Ich habe in meinem Leben schon eine Million Trainings absolviert. Also spüre ich jetzt kaum eine kindliche Vorfreude auf den Auftakt am Dienstag.»

Mehr gespannt ist Del Curto auf das Resultat nach 2 bis 3 Wochen Zusammenarbeit mit der Mannschaft. Er will mit seinen neuen Schützlingen «das Hockey verbessern, etwas mehr Zug nach vorne erzeugen und in einem ersten Schritt die Playoffs erreichen.»

Signale, die bis anhin nicht befriedigten

Sein Markenzeichen ist, dass Del Curto schnell und intensiv spielen lässt und dabei einiges auf läuferische Qualitäten gibt. Die ZSC-Verantwortlichen sind empfänglich für diese Tugenden.

So nannte Sportchef Sven Leuenberger als Grund für die Trennung von Serge Aubin die bislang fehlende DNA und diesen Fakt: «Wir können nur in einem Bereich mit den Top-Werten in der Liga mithalten: bei der Anzahl an Gegengoals. In ganz vielen anderen Statistiken aber liegen wir faktisch auf einem Playout-Platz.»

Darum: Es wartet reichlich Arbeit auf Del Curto.

Sendebezug: Radio SRF 3, Nachrichten, 12:20 Uhr 14.01.2019

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