Nach dem abgeklärten 4:1-Viertelfinal-Sieg über Freiburg hat der HC Lugano am Dienstag erlebt, wie es gegen einen stärkeren Gegner laufen kann. Trotz zweimaliger Führung fingen sich die «Bianconeri» eine Ohrfeige ein.
Das fiel beim HC Lugano auf:
- Verletzungshexe: Neben den langzeitverletzten Dario Bürgler, Damien Brunner und Alessandro Chiesa musste Lugano auf Center Jani Lajunen und Bobby Sanguinetti verzichten. Kehrt der schmerzlich vermisste Finne am Donnerstag zurück?
- Verwundbare Defensive: Am ausgewechselten Hüter Elvis Merzlikins alleine lag es nicht. «Wir waren zu nervös, zu hastig», so Verteidiger Stefan Ulmer. «An der gegnerischen blauen Linie waren wir ganz schlecht. Uns sind Fehler passiert, das war nicht einmal Nati-A-Niveau.»
- «Schönwetter-Spieler» Klasen: Der Schwede hat auch in seinem 2. Playoff-Einsatz seinen Ruf als Qualifikations-Spieler nicht ablegen können. 0 Skorerpunkte, Minus-1-Bilanz.
Positiv ist das Fazit hingegen auf Bieler Seite:
- Ausgeglichene Linien: Bei der Törmänen-Equipe fallen die reinen «Schweizer» Blöcke nicht ab. Im Gegenteil: Die 3. Linie mit Dominik Diem (bislang 6 Playoff-Skorerpunkte), Jan Neuenschwander (6) und Fabian Lüthi (5) liegt klubintern auf den vorderen Plätzen.
- Belebende Rochade: Der zuletzt überzählige Jacob Micflikier (gegen seinen Ex-Klub Lugano besonders motiviert) erzielte zwei Tore. Schon früher sind Biels Ausländer nach einer Verbannung auf die Tribüne mit einer Extra-Leistung zurückgekehrt.
- Hillers irreführende Statistik: Der Bieler Hüter glänzt mit vielen Big Saves. Dennoch liegt der Appenzeller mit 89,6 Prozent Fangquote nur auf Rang 5 der Playoff-Statistik. Mit ein Grund: Je weniger Schüsse eine Verteidigung zulässt (wie Biel das momentan schafft), umso schlechter die Statistik im Fall eines Gegentors.