Der EV Zug ist zum 2. Mal Schweizer Eishockey-Meister. 23 Jahre nach dem Premieren-Triumph 1998 wandert der «Kübel» neuerlich in die Zentralschweiz. Es ist ein Titel, so verdient wie logisch.
Verdient, weil der EVZ die beste Mannschaft der Meisterschaft war. In der Regular Season stellte er mit 119 Punkten einen neuen Rekord auf, bevor er in den Playoffs seine Klasse gegen Bern, Rapperswil-Jona und zuletzt Genf-Servette bewies.
Glücksgriff Reto Kläy
Logisch, weil die Zuger seit Jahren auf diesen Erfolg hingearbeitet haben. Unter der Führung von Sportchef Reto Kläy, der sein Amt seit 2014 bekleidet, näherten sich die Zentralschweizer der Spitze kontinuierlich. In den Jahren 2017 und 2019 stiessen sie erstmals seit 1998 bis in den Playoff-Final vor, wo sie gegen Bern zweimal den Kürzeren zogen.
Das waren Niederlagen, die dem EVZ eine bittere Realität offenbarten: Man ist gut, aber nicht gut genug. Und so entschied sich EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel dazu, auf dem Transfermarkt die Muskeln spielen zu lassen.
Namhafte Neuzugänge
Kläy und Headcoach Dan Tangnes, der seit Sommer 2018 das Zepter an der Bande schwingt, lotsten mehrere Hochkaräter an den Zugersee. Nach dem Motto: Um ganz grosse Titel zu gewinnen, müssen ganz grosse Namen her. Auf die Saison 2019/20 hin kamen der fünffache Meistergoalie Leonardo Genoni (vom SCB) sowie die zwei Goalgetter Grégory Hofmann (von Lugano) und Jan Kovar (von Pilsen).
In der Meistersaison tätigte Kläy weitere Toptransfers, namentlich die beiden US-Amerikaner Nick Shore und Justin Abdelkader. Zudem entwickelten sich Akteure wie Lino Martschini und Dario Simion zu wichtigen Teamstützen und Spieler wie Santeri Alatalo und Raphael Diaz warfen ihre ganze Routine in die Waagschale.
Und so ist es wenig verwunderlich, wenn der EVZ nun endlich wieder den Schweizer Eishockey-Olymp bestiegen hat. 23 lange Jahre danach.
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