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Die «Mutzen» haben aufgerüstet SCB: Mit neuen Ausländern und neuem Coach zurück zu altem Erfolg?

Beim SC Bern herrscht Aufbruchstimmung. Mit 5 neuen Ausländern und einem finnischen Coach wollen die «Mutzen» wieder in die Erfolgsspur

Die so stolzen und hungrigen Berner «Mutzen» mussten in den letzten Jahren unten durch. Seit dem letzten Meistertitel im Jahr 2019 verpasste der SCB stets die direkte Playoff-Qualifikation, über den Viertelfinal kam man nie hinaus. Das genügt den Ansprüchen des 16-fachen Schweizer Meisters natürlich nicht, weshalb man vor der neuen Saison gehörig aufgerüstet hat. Mit 5 neuen Ausländern und dem finnischen Erfolgscoach Jussi Tapola will der SCB zurück in die Erfolgsspur.

Tapola weiss, wie man eine Siegermannschaft formt. Mit Tappara Tampere hat er jüngst die Champions Hockey League und zweimal in Folge die finnische Meisterschaft gewonnen. Ein bisschen «Tapola-DNA» sei bereits in der Mannschaft, das heisst hartes Schlittschuhlaufen, Disziplin und Tempo: «Eishockey ist das schnellste Spiel der Welt, deshalb müssen wir auch so spielen.»

Playoffs als Minimalziel

Von Druck will der 49-Jährige nichts wissen. Dieser herrsche überall im Eishockey, und von Tampere sei er sich grosse Erwartungen bereits gewohnt. Entsprechend bleibt er auch bei der Zielsetzung vorerst bescheiden: «Das erste Ziel sind die Playoffs», so Tapola. Diese seien aber erst im März, daher «konzentrieren wir uns momentan auf täglich gute Trainings». Die Vorbereitung laufe bisher gut: «In der Testspielsaison geht es darum, die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen und wir sind dabei auf einem guten Weg.»

Hingegen gar vom Titel spricht Neuzugang Corban Knight, der bei einer allfälligen Meistermission wohl eine zentrale Rolle spielen würde: «Einen weiteren Titel zurück in diese historische Organisation zu bringen ist etwas, wofür wir sehr hart arbeiten.» Der Kanadier, der über 50 NHL-Spiele auf dem Buckel hat und zuletzt in der russischen KHL brillierte, spricht denn auch bereits in hohen Tönen von seinem neuen Umfeld. «Der Trainer fordert uns und schenkt Details eine grosse Bedeutung, die Mannschaft beeindruckt mich sehr.»

Sich selbst bezeichnet Knight als All-Rounder: «Ich bin ein guter ‹two-way›-Center, der dem Team offensiv und defensiv helfen kann.» Er habe auch schon immer gerne im «penalty kill», dem Boxplay, gespielt und wolle ein Spieler sein, der in jeder Situation nützlich sein kann.

Auch finanziell bald wieder gewinnbringend?

Dieser Neuanfang, wie Marc Lüthi ihn bezeichnet, mit namhaften Spielern und neuem Staff erfordert natürlich auch finanzielles Engagement. «Wir haben entschieden, dass dieses und das letzte Jahr Investitionsjahre sind», sagt der CEO, der das Amt nach zwischenzeitlichem Rücktritt im Verlauf der letzten Saison wieder übernahm. Nach der bevorstehenden Saison soll «das Ganze dann wieder Gewinn bringen».

Dass dieser Plan aufgeht, müssen die Fans weiterhin in Scharen in die PostFinance-Arena strömen. Nur: Der SCB hat in den letzten Jahren nicht so gespielt, wie sich dies das Publikum vorstelle, nämlich «modernes und schnelles Eishockey, das mit einer gewissen Härte gewürzt ist». Gemäss Lüthi soll sich niemand auf die Gastspiele in Bern freuen. In Kurz: Es herrscht Aufbruchstimmung in der Bundesstadt.

Weitere Stimmen vor dem Saisonstart

SRF zwei, sportflash, 5.9.2023, 20 Uhr ; 

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