- Zug entscheidet auch das 2. Playoff-Viertelfinal-Spiel gegen die Lakers für sich. Zuhause siegt der EVZ dramatisch mit 4:3.
- Bis zur 58. Minute liegt der Schweizer Meister 2:3 zurück, ehe ein Doppelschlag innert 91 Sekunden die späte Wende bringt.
- Damit stehen die Lakers in Spiel 3 am Sonntag um 20:00 Uhr bereits gehörig unter Druck.
- Davos kann in der Serie gegen die ZSC Lions vor eigenem Anhang ausgleichen.
3 Minuten können sich im Eishockey wie eine gefühlte Ewigkeit anfühlen. Rapperswil-Jona kann nach Spiel 2 der Viertelfinal-Serie in Zug ein Lied davon singen. Mit einer verdienten 3:2-Führung waren die Lakers ins 3. Drittel gestartet und verwalteten diesen Vorsprung lange. Doch nicht lange genug, um sich für einen guten Auftritt in der Fremde zu belohnen.
«Dreckige» Tore bringen Wende
In der 58. Minute stimmte die Zuteilung in der Gäste-Abwehr für einmal nicht, Brian O'Neill konnte mehr oder weniger unbedrängt um das Tor kurven und den freistehenden Tobias Geisser bedienen. Den Rest erledigte der grossgewachsene Verteidiger mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte. Carl Klingberg hatte Melvin Nyffeler im Slot gekonnt die Sicht genommen.
Nach dem 3:3 kippte das Momentum komplett. Während der Mut die Lakers plötzlich verliess, rochen die Zuger ihre Chance, die Partie noch in der regulären Spielzeit zu beenden. Und so war es dann auch: Geisser brachte den Puck mit einem vermeintlich harmlosen Schuss in die Gefahrenzone, wo Fabrice Herzog die Scheibe gekonnt ins Tor lenkte – nur 91 Sekunden nach dem 3:3 und 69 Sekunden vor der Schlusssirene.
Die Lakers warfen im Anschluss nochmals alles nach vorne, konnten ohne Goalie bei 6-gegen-5 aber nicht mehr reüssieren.
Zug nicht besser, aber effizienter
Viel unglücklicher als Rapperswil-Jona kann man ein derart umkämpftes, ja durchaus gehässiges Duell nicht verlieren. Die St. Galler verbuchten wie schon in Game 1 mehr Spielanteile und feuerten insgesamt 36 Mal auf den Kasten von Leonardo Genoni, während Zug 25 Schüsse auf Nyffeler abgab. Im Gegensatz zum Mittwoch schienen die Lakers ihr Oberwasser bei 5-gegen-5 auch in einen Sieg ummünzen zu können.
Rapperswil-Jona konnte in der Bossard-Arena 3 Mal in Führung gehen, Zug fand jedoch immer wieder den Anschluss. Und auf der Zielgeraden holte der deutlich Playoff-erfahrenere EVZ den Quali-Dritten doch noch ein.
Viele strittige Szenen
Wie bereits in Spiel 1 hatten die Schiedsrichter erneut alle Hände voll zu tun. Vor allem die Zuger leisteten sich einige Checks am Rande der Legalität. In der 25. Minute streckte Justin Abdelkader Michal Jordan seitlich nieder und kam unbestraft davon.
Nur 3 Minuten später war es erneut Zugs US-Amerikaner, der Rapperswil-Jonas Jordan mit einem hohen Stock am Nacken traf. Topskorer Jan Kovar teilte im Mitteldrittel noch einen unschönen Check gegen den Kopf von Gian-Marco Wetter aus, woraus eine kleine Strafe resultierte.
Auch in Spiel 3 am Sonntag in Rapperswil-Jona dürfte es heiss zu- und hergehen. Die Lakers brauchen dringend den 1. Sieg, ansonsten stehen sie bereits vor dem Aus.