Sieben Jahre amtete Dan Tangnes als Trainer des EV Zug, feierte mit den Zentralschweizern zwei Meistertitel. Um näher bei seiner Familie in Schweden zu sein, verliess der 46-Jährige nach der letzten Spielzeit die Schweiz und heuerte bei Rögle Ängelholm an. Am Dienstagabend ist Tangnes aber noch einmal nach Zug zurückgekehrt.
Der Verein hatte vor dem Heimspiel gegen den HC Davos die offizielle Verabschiedung des Norwegers organisiert. «Es ist ein spezielles Gefühl, auf der Tribüne und nicht in der Coaching-Zone zu stehen», sagte Tangnes nach der Partie. Vor allem aber sei es ein sehr emotionaler Abend gewesen.
Dass man ihn in Zug noch nicht vergessen hat, spürte Tangnes: «Es gibt sehr viel Anerkennung. Vom Klub, von den Spielern, dem Staff – und natürlich von den Fans.» Diese Wertschätzung mache ihn stolz, auch, weil er als Mensch geschätzt werde.
Ewige Erinnerung
Für wenige Minuten stand der zweifache Meistertrainer am Dienstagabend allein im Mittelpunkt. Dabei kamen gemischte Gefühle auf: «Wenn du so im Zentrum bist, ist das immer etwas überwältigend. Natürlich macht es mich stolz, aber es war mir auch ein wenig peinlich.» Als Trainer wolle er immer, dass die Spieler die Aufmerksamkeit erhielten.
Doch der Stolz überwog bei Tangnes, der mit der ganzen Familie angereist war. «Es war ein Abend, an den ich mich für immer erinnern werde.»
Blick nach vorn
Auch aus sportlicher Sicht war die Partie für den Ex-Coach interessant. Sowohl beim EVZ (Michael Liniger) als auch beim HC Davos (Josh Holden) standen ehemalige Assistenten von Tangnes an der Bande. Ausgerechnet Holden war es ja auch, der mit dem 4:0-Sieg im Playoff-Viertelfinal im März die Amtszeit seines ehemaligen Chefs beendete.
Böses Blut gab es deshalb aber nicht: «Ich freue mich sehr über den starken Start von Holden und dem HC Davos.» Gleichzeitig ist er aber auch zuversichtlich, dass sich Zug vom mässigen Saisonstart erholen wird und um einen Top-Platz in der Liga mitspielen kann.
In Schweden ist Tangnes' Start mit drei Siegen aus vier Partien übrigens geglückt. Es würde nicht überraschen, wenn er auch mit Rögle erfolgreich wäre. Kann er sich denn auch irgendwann eine Rückkehr in die Schweiz vorstellen: «Ich möchte keine Türen schliessen», sagt er. «Aber ich plane nicht so weit voraus.»