Zum Inhalt springen

Für einmal Segen statt Fluch Die vielen Schweden bereichern die Hockey-Schweiz

Speed, Präzision, Torriecher: Die schwedischen Cracks sind eine der Hauptattraktionen der bisherigen National-League-Saison.

Ach, wie oft haben schwedische Teams der Sport-Schweiz in der jüngeren Vergangenheit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Erwähnt sei speziell das Jahr 2018, welches für die Schweiz zum «Schwedenfluch» verkam.

  • Eishockey-WM: Die Schweiz unterliegt «Tre Kronor» im Final erst im Penaltyschiessen.
  • Fussball-WM: Im Achtelfinal schickt Schweden die favorisierte Nati mit einem 1:0 nach Hause.
  • Unihockey-WM: Die Schweizer verlangen der Unihockey-Übermacht Schweden im Halbfinal alles ab, ziehen aber ebenfalls im Penaltyschiessen den Kürzeren.

Doch die Schweden können für die Schweiz nicht nur Fluch, sondern auch Segen sein. Das beweisen die 15 schwedischen Spieler, die in der laufenden Eishockey-Saison in der National League engagiert sind.

Überflieger Olofsson und Bromé

Von den aktuell 5 besten Skorern der Liga stammen deren 3 aus Schweden. Langnaus Jesper Olofsson führt die Wertung an (32 Skorerpunkte), HCD-Stürmer Mathias Bromé liegt auf Platz 3 (28) und Genfs Schwerstarbeiter Henrik Tömmernes, ein Verteidiger, rangiert an Position 5 (26).

Ihre Skorer-Qualitäten sind aber nicht der einzige Grund, weshalb schwedische Spieler in der National League so gefragt sind. «Sie sind teamfähig, unkompliziert und vor allem auch sehr hochstehend ausgebildet», weiss Martin Plüss. Der heutige SRF-Experte war während seiner aktiven Karriere mehrere Jahre lang in Schweden unter Vertrag und kennt das Eishockey aus dem skandinavischen Land mit den meisten Einwohnern (ca. 10,4 Mio.) bestens.

Wie gut es den «Schweiz-Schweden» gegenwärtig läuft, zeigt sich im Aufgebot von «Tre Kronor» für den Karjala Cup während der Nationalmannschaftspause. Gleich 8 National-League-Spieler wurden von Trainer Johan Garpenlöv berücksichtigt. Neben obenstehendem Trio sind das Christian Djoos, Niklas Hansson, Carl Klingberg, Anton Lander (alle Zug) sowie Emil Djuse (Lakers).

Trio baut auf schwedische Coaches

Doch die Schweden halten nicht nur auf den Schweizer Eisfeldern Einzug, auch an den Banden sind sie in der National League vertreten. Neben den ZSC Lions (Rikard Grönborg) setzen auch der SC Bern (Johan Lundskog) und die SC Rapperswil-Jona Lakers (Stefan Hedlund) auf schwedische Trainer.

Was ist denn das Merkmal eines schwedischen Coachs? «Ich denke, schwedische Trainer sind sehr gute Kommunikatoren. Zudem involvieren sie die Spieler in die Entscheidungen», meint Hedlund. SRF-Experte Plüss sieht es genauso: «Es ist ein Miteinander, bei dem auf Augenhöhe diskutiert wird. Teamwork steht bei ihnen über Hierarchie.»

SRF zwei, powerplay, 05.11.2021, 22:25 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel