Zum 1. Mal seit dem Titel 2018 stehen die ZSC Lions wieder im Playoff-Final. Nach einem harzigen Start im Viertelfinal gegen Biel fanden die Zürcher den Tritt immer besser und meisterten zuletzt die Halbfinals gegen Fribourg-Gottéron mit einem «Sweep».
Im Final wartet mit Titelverteidiger und Quali-Sieger Zug die schwerstmögliche Aufgabe. Wie wollen die Lions dem EVZ den Schneid abkaufen? «Wir werden alles versuchen, damit Zug sein Tempo-Hockey nicht ausspielen kann», verrät Stürmer Simon Bodenmann, der 2016 und 2017 mit dem SCB Meister geworden ist. «Wir müssen auf ihre ‹Rushes› aufpassen.»
DiDomenico hat sich bei mir entschuldigt.
Patrick Geering, er bereits vierfacher Schweizer Champion mit den Lions, sieht im Final zwei «ausgeglichene Mannschaften» und schlussfolgert: «Details werden entscheiden.» Für sein Team spreche, so der ZSC-Captain, dass «wir in den Playoffs schon ein paar Mal das Messer am Hals hatten. Und immer haben wir einen Ausweg gefunden. Das gibt Energie.»
Von Chris DiDomenicos Foul im 4. Halbfinalspiel am Donnerstag ist bei Geering nichts hängengeblieben. «Dem Knie geht es gut, ich hatte Glück. DiDomenico hat sich bei mir entschuldigt – er hat es nicht mit Absicht gemacht.»
Wir sind im Playoff-Final. Da kann jeder Extra-Energietanks anzapfen.
Während Zug in den Playoffs noch nie verloren hat, mussten die Lions gegen Biel über die volle Distanz und gegen Freiburg dreimal in die Verlängerung. Könnten die Kraftreserven zum Problem werden? Bodenmann verneint: «Wir sind im Playoff-Final. Da kann jeder Extra-Energietanks anzapfen.»
Bleibt die Frage, wie die Lions Leonardo Genoni bezwingen wollen. Der 6-fache Meistergoalie hat in 8 Playoff-Partien bloss 11 Tore kassiert – zuletzt in den 4 Halbfinal-Spielen gar nur noch deren 2. Bodenmann, der mit Genoni 2017 in Bern den Titel geholt hat, meint: «Auch er hat es nicht gern, wenn es Verkehr vor seinem Tor hat und er die Schüsse nicht sieht. Dann wird es auch für ihn schwierig.» Die Lions wollen also dorthin gehen, wo es weh tut.
Wie das im Ernstfall ausschaut, wird man ab Ostermontag sehen. Beim ZSC ist die Vorfreude auf den Final sicht- und hörbar. Beim Stadtzürcher Geering, der seine ganze Karriere in der Lions-Organisation bestritten hat, tönt das dann so: «Wir sind hungrig. Sehr hungrig.» Zug dürfte gewarnt sein.