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Genfer hadern im Final Weniger Tore, weniger Disziplin – und weniger Glück?

Servette steht im Playoff-Final gegen Zug mit dem Rücken zur Wand. Das hat verschiedene Gründe.

Eric Fehr.
Legende: Steht sinnbildlich für Genfs missglückten Abend Eric Fehr, der von Justin Abdelkader ausgebremst wird. Keystone

Am Freitag könnte der EVZ mit einem «Sweep» den ersten Meistertitel seit 1998 perfekt machen. Die Genfer, die im Halbfinal gegen die ZSC Lions so dominant auftraten, stehen nach zwei knappen Niederlagen im Playoff-Final mit leeren Händen da.

Das drohende Scheitern der Genfer hat gleich mehrere Gründe. So hatten sie gegen den ZSC 10 Tore erzielt, was einen Schnitt von 3,33 Toren pro Spiel ergibt. Davon entstanden 7 Treffer bei 5-gegen-5. Gegen den EVZ hat Servette bislang nur ein einziges Powerplay-Tor erzielt.

An Genoni führt kaum ein Weg vorbei

Dabei feuerten die Genfer 55 Schüsse auf den Kasten von Leonardo Genoni ab. «Wir müssen für noch mehr Verkehr vor dem Zuger Tor sorgen. Wir müssen uns noch mehr anstrengen. Denn dieser Genoni ist nicht so schlecht», sagte Tanner Richard nach der 2. Niederlage.

Hatte Genonis Gegenüber Daniel Manzato im Halbfinal die ZSC-Spieler mit einer Traumquote von 96,05 Prozent zur Verzweiflung getrieben, tut es ihm Genoni nun gleich. Der Zürcher ist aktuell bei sagenhaften 98,18 Prozent gehaltener Schüsse. Auch Manzatos Quote im Final ist mit 94,23 Prozent bärenstark – aber eben nicht ganz auf Genonis unglaublichem Niveau.

Wir müssen weniger Strafen nehmen. Wir waren vielleicht zu wenig clever.
Autor: Arnaud Jacquemet

Gleichzeitig zeigen sich die Genfer weniger diszipliniert: Gegen Freiburg kam Servette mit 44 Minuten auf die wenigsten Strafminuten aller Playoff-Viertelfinalisten. Im Halbfinal gegen den ZSC sammelten die «Calvinstädter» in 3 Spielen total 28 Minuten – nun sind es nach 2 Partien gegen den EVZ ebenso viele.

Fehr verliert den Faden

Besonders Eric Fehr hatte sich in Spiel 2 undiszipliniert gezeigt. Der Kanadier, der zuvor in Viertel- und Halbfinal nur 3 Zweiminuten-Strafen kassiert hatte, musste im Heimspiel gegen den EVZ gleich 3 Mal in die Kühlbox. So sagte Teamkollege Arnaud Jacquemet denn auch: «Wir müssen weniger Strafen nehmen. Wir waren vielleicht zu wenig clever.»

Richard prangert Referee-Leistung an

Doch die Genfer haderten nicht nur mit der eigenen Leistung, sondern auch mit derjenigen der Schiedsrichter. Auch die Referees dürften in der Nachbetrachtung mit ihrer Leistung nicht ganz zufrieden sein.

Sie beraubten Servette zweier Powerplay-Chancen, einmal wegen einer vermeintlichen Schwalbe von Fehr. Zudem übersahen sie im Schlussabschnitt ein klares Foul von Santeri Alatalo gegen Topskorer Henrik Tömmernes – der Zuger wurde im Nachhinein gesperrt.

Video
Der Check von Alatalo gegen Tömmernes
Aus Sport-Clip vom 06.05.2021.
abspielen. Laufzeit 36 Sekunden.

In einem Spiel, in dem ausschliesslich in Überzahl Tore fielen, können derartige Entscheide wegweisend sein. «Sie werden ausser auf Zuger Seite nicht viele Leute finden, die sagen, die Schiedsrichter seien gut gewesen», echauffierte sich Richard. Doch er stellte auch klar, dass Genf «nicht wegen der Schiedsrichter verloren» habe.

Nun wird sich zeigen, ob Servette mit dem Messer am Hals noch den Umschwung schafft – es wäre die erste Wende der Geschichte nach 0:2-Rückstand in einem Best-of-5-Playoffduell.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie Spiel 3 im Playoff-Final zwischen Zug und Genf am Freitag ab 19:45 Uhr auf SRF zwei und in der Sport App.

SRF zwei, sportlive, 5.5.2021, 19:00 Uhr;

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