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Klartext nach Biels Scheitern Damien Brunner: «Es fehlt der Killerinstinkt»

Das Playoff-Aus seiner Seeländer im Spiel 7 der Viertelfinal-Serie gegen die ZSC Lions nagt hart am EHCB-Stürmer Damien Brunner.

Damien Brunner mit angestrengter Miene auf der Spielerbank.
Legende: Angesäuert Für Damien Brunner kommt das allzu frühe Saisonende einem Scheitern gleich. KEYSTONE /Marcel Bieri

Für Damien Brunner ist nach dem Ausscheiden des EHC Biel klar, dass das Duell gegen die Stadtzürcher nie hätten verloren gehen dürfen. Zum 13. Mal schon blieb den Seeländern in ihrer 16. Playoff-Serie in der höchsten Schweizer Liga das Nachsehen. Beim 1:3 am Montag im Hallenstadion ging bereits die 4. «Belle» verloren. Zwei Tage davor hatte das Team von Headcoach Antti Törmänen seinen 1. Matchpuck vor Heimpublikum nicht verwerten können (1:3) .

Bei seinem ernüchternden Fazit zum abrupten Ende der kühnen Meisterträume – es hätte der vierte und erste Titel seit 1983 werden können – knüpft Damien Brunner denn auch an Match 6 an. «Wenn man anschaut, was für Chancen wir in dieser Begegnung vergeben haben, da müssen wir uns schon an den Kopf fassen», sagt der Routinier und fährt fort: «Das hat nichts damit zu tun, dass der gegnerische Goalie (Jakub Kovar) gut war. Das war einfach Eigenverschulden und darf nicht sein.»

2 Tore aus 27 Überzahl-Situationen: Wo blieben die Ideen?

In Brunners Augen hätte die Serie nicht einmal über 6 Partien gehen dürfen. Sein EHCB hätte die Zürcher an die Wand gefahren und entsprechend 2:0 geführt. «Wir dürfen weder Spiel 3 noch 4 verlieren. Ich weiss nicht, was wir machten. Wir hatten alles im Griff. Nun müssen wir über die Bücher.»

Das Powerplay war eine absolute Frechheit – ein riesiges Geknorze.
Autor: Damien Brunner

Die grösste Baustelle der Bieler im Viertelfinal war das Powerplay: 27 Mal durften sie in Überzahl agieren, es schauten aber nur 2 Treffer heraus. «Das Powerplay war eine absolute Frechheit. Wir agierten ideenlos, es war ein riesiges Geknorze, und es wurde nicht besser, wir trafen keine guten Entscheide», spricht Brunner Klartext.

Zwei Fragen an Brunner

Also war es ein mentales Problem, Damien Brunner? «Nein, überhaupt nicht. Wir spielten mit Energie», entgegnet die Offensivkraft. Der 36-Jährige liefert auch auf die nächste Frage eine klare Antwort, wie es denn in Zukunft gelingen möge, den letzten Schritt zu machen: «Wir müssen einfach Tore schiessen.» Er lässt aber auch nicht unerwähnt, dass es nicht geholfen hätte, kurz vor den Playoffs Joren van Pottelberghe, den Nummer-1-Keeper, zu verlieren.

Abschliessend nimmt Brunner bei seiner glasklaren Analyse das Team nochmals in die Pflicht: «Es fehlt der Killerinstinkt, die mentale Bereitschaft. Es kann nicht sein, dass wir über den Puck hauen, wenn das Tor leer ist. Wenn wir es jedoch nicht fertigbringen, die Serie zu beenden, dann hat Zürich einmal mehr verdient gewonnen.»

Service zu den National-League-Playoffs

SRF zwei, sportlive, 04.04.2022 19:40 Uhr ; 

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