Fribourg-Gottéron hat einen beneidenswerten Start in die Saison der National League hingelegt. Das Team von Headcoach Christian Dubé rangiert nach 14 Spielen und damit einem Viertel der Qualifikation souverän an der Tabellenspitze. Die Ausbeute ist beachtlich: 12 Siege, zuletzt deren 8 in Folge, und nur 2 Niederlagen, davon nur eine einzige nach 60 Minuten.
Den Hauptgrund für diesen Höhenflug sieht Verteidiger Simon Seiler in der idealen Zusammensetzung der Mannschaft: «Wir sind super besetzt, die Ausländer sind bereit und unsere Goalies machen einen perfekten Job.» Die Freiburger wissen mit Routinier Reto Berra den statistisch besten Goalie (fast 95-prozentige Fangquote) und mit dem Schweden Marcus Sörensen den besten Torschützen (10 Tore in 14 Spielen) in ihren Reihen.
Freiburg und das frühe Scheitern
Seit fast genau 4 Jahren hat Dubé die Zügel nicht nur als Sportdirektor, sondern auch als Cheftrainer in der Hand. Wenig überraschend ist der 46-jährige Kanadier sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf: «Alle im Team ziehen am selben Strang, das sieht man auf dem Eis. Wir setzen alles daran, bis zum Ende gute Arbeit zu leisten.»
Dubés Plan kommt nicht von ungefähr. Den «Drachen» haftet aufgrund der jüngeren Vergangenheit das Image an, nicht mehr genug Feuer zu haben, wenn es wirklich zählt. Ein Rückblick:
- In der Saison 2020/21 war für die Freiburger nach einer überzeugenden Qualifikation mit dem 3. Rang bereits im Viertelfinal gegen Genf-Servette (1:4 in der Serie) Endstation.
- Eine Spielzeit später beendeten die Saanestädter die Qualifikation sogar auf Tabellenplatz 2, um dann im Halbfinal krachend an den ZSC Lions zu scheitern (0:4 in der Serie).
- In der letzten Saison war schon in den Pre-Playoffs gegen Lugano (0:2 in der Serie) Schluss. Die direkte Playoff-Qualifikation war infolge mehrerer Durchhänger knapp verpasst worden.
Mit Jubilar Sprunger endlich zum Titel?
Gerade der Fall Freiburg zeigt, dass ein ordentliches Abschneiden in der Regular Season für den weiteren Verlauf nichts heissen muss. Obwohl die Vorzeichen zuletzt teils sehr gut standen, wartet der fünffache Liga-Zweite noch immer auf seinen ersten Meistertitel.
Es wäre fast zu kitschig, würde ausgerechnet «1000-Spiele-Mann» Julien Sprunger am Ende zusammen mit der anderen Gottéron-Legende Andrej Bykow und Rückkehrer Chris DiDomenico den lang ersehnten Meisterpokal in die Höhe strecken. Der Captain ist sich der Schwierigkeit dieser Aufgabe zwar bewusst, trotzdem sei dies sein grosses Ziel.
Während ein allfälliger Titelgewinn aber noch ein halbes Jahr entfernt ist, wartet auf Sprunger & Co. am Freitagabend mit dem Heimspiel gegen Davos der nächste Prüfstein. Und an Motivation wird es den Bündnern nicht mangeln: Sie haben die Chance, als erstes Team seit einem Monat den «Drachen» die Zähne zu ziehen.