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Leader Servette beim SCB Cadieux: «Wir wollen kein Defensivteam sein»

Genf-Servette glänzt als stärkstes Team der National League und kassierte bislang höchstens 2 Gegentore pro Spiel. Alles passt aber noch nicht.

Das Team kann jubeln.
Legende: Alltag bei Genf-Servette Das Team jubelte zuletzt in 8 Spielen in Folge. Freshfocus/Jonathan Vallat

Genf-Servette ist nach 10 Runden das mit Abstand heisseste Team der National League: Mit einem Erfolg im nächsten Spiel in Bern würden die Romands zum 3. Mal nach den Saisons 2007/08 und 2012/13 ihre Rekordserie von 9 Siegen erreichen. Der souveräne Leader ist vergleichbar stark unterwegs wie vor eineinhalb Jahren, als man erst im Playoff-Final von Zug gestoppt wurde.

«Im Vergleich zu damals haben wir noch mehr Qualität und Breite. Aber die Playoffs sind noch weit entfernt», betont Nationalstürmer Marco Miranda gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Cadieux mit «guter Balance»

Ein Baumeister des eindrucksvollen Saisonstarts ist mit Headcoach Jan Cadieux (42) ein Schweizer Trainer, der sich eigentlich erst am Beginn seiner Karriere befindet. Cadieux erreiche eine «gute Balance zwischen Geben und Nehmen» im Trainer-Spieler-Verhältnis, sagt Miranda. «Er ist sehr kommunikativ. Mit dem Team, aber auch mit dem Einzelnen. Er ist auch viersprachig, spricht deutsch, englisch, französisch und italienisch.»

Der Sohn der schweizerisch-kanadischen Eishockey-Legende Paul-André Cadieux startete vor gut 8 Jahren seine Coaching-Laufbahn als Trainer von Fribourg-Gottérons U20. Es folgten Erfahrungen als Trainer-Assistent der Junioren-Nationalteams sowie im Kreis der A-Nationalmannschaft, ehe er 2017 in der Swiss League bei den Ticino Rockets erstmals als Headcoach im Profibereich wirkte.

Jan Cadieux.
Legende: Erfolgreich an der Bande Jan Cadieux. Freshfocus/Michela Locatelli

Ab 2019 wurde Cadieux dann Trainer-Assistent bei Genf, bevor er vor gut 11 Monaten zum Chef aufstieg. Auch, weil Cadieux selbst Assistent war, redet er lieber vom gesamten Trainer-Team: «Wir haben den Mut, auch unkonventionell vorzugehen», sagte er gegenüber dem TV-Sender MySports.

Dabei kann Cadieux auf das Backup-Knowhow des früheren schwedischen Weltklasse-Verteidigers Rikard Franzén zählen. Franzén war selbst Assistenz- und später in der Saison 2020/2021 Cheftrainer beim Ligakonkurrenten SCL Tigers.

Maximal 2 Gegentore pro Partie

Kein Wunder, dass die Genfer in bislang 10 Meisterschaftsspielen maximal 2 Gegentore pro Partie zuliessen. Doch Cadieux stellt klar: «Wir wollen kein Defensivteam sein. Wir wollen intelligent spielen. Und dafür müssen wir unser Puck-Management weiter verbessern.» Auch soll in der Vorwärtsbewegung die Anfälligkeit auf rasche Gegenstösse reduziert werden.

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Vatanen bei Servette länger out
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Und Miranda, der 2018 zum bislang letzten Meister-Team der ZSC Lions gehört hatte und danach noch von Chris McSorley nach Genf gelotst wurde, setzt in der ersten Sturmlinie immer mehr Akzente. Der 1,89 m grosse Nationalstürmer dürfte seinen Bestwert von 20 Skorerpunkten aus der vorletzten Saison problemlos übertreffen, wenn er von längeren Verletzungspausen verschont bleibt.

Der 24-jährige Stadtzürcher sagt: «Wir fanden bislang auch in engen Spielen noch einen Weg zum Sieg.» Auch wenn es nicht immer solid gewesen sei, was sie gezeigt hätten.

Es wurde ein Umbruch vollzogen.
Autor: Marco Miranda Stürmer von Genf-Servette

Dass Miranda seit 3 Jahren für Genf-Servette spielt, ist für ihn rückblickend gesehen nur logisch: «Es wurde bei Genf ein Umbruch vollzogen. Und dies ist für einen jungen Spieler immer attraktiv, weil sich dadurch die Möglichkeit ergibt, sich zu zeigen.»

Mittlerweile ist er in Genf bestens etabliert. Und ebenso an einer von Verletzungen geprägten letzten Saison gewachsen. Nun fühlt er sich in Form, bringt seine Physis und seinen Speed immer besser zur Geltung. Auch deshalb dürften die Westschweizer weiterhin nur schwer zu stoppen sein. Am Freitagabend kommt es zum Duell mit dem formstarken SCB (3 Siege in Serie).

SRF zwei, sportheute, 8.10.2022, 22:50 Uhr;

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