Es war ein veritables Erdbeben, welches die Funktionärsebene bei Ambri unter der Woche erschütterte. Trainer Luca Cereda weg, Sportchef Paolo Duca weg und Präsident Filippo Lombardi, der sein Amt zur Verfügung stellt.
Nach all den Turbulenzen wurde von der restlichen Klubführung beschlossen, dass die Spieler sich nicht zu den Vorfällen äussern dürfen. Ausserhalb der vertraglich verpflichtenden Termine wurden sämtliche Medien-Aktivitäten eingestellt. «Silenzio stampa» (Presse-Stille), wie man es im italienischsprachigen Raum nennt.
Gleich viele Siege wie in zuvor 12 Spielen
Der Leistung der Spieler, die aktuell von Ceredas Assistenten René Matte und Éric Landry betreut werden, schien die Massnahme nicht abträglich – im Gegenteil. In Spiel 1 nach dem Beben wurde Schlusslicht Ajoie zu Hause 3:2 besiegt. Ein Coup gelang derweil einen Tag später am Samstag in Zürich. Die Leventiner rangen Meister ZSC Lions 2:1 nieder. Siegtorschütze in der 48. Minute war ausgerechnet Landrys Sohn Lukas.
«Mund halten und gewinnen», scheint das neue Motto im Nordtessin. In den 2 Partien gelangen gleich viele Siege wie zuvor in den ersten 12 Saisonspielen, mit den 6 Punkten schaffte Ambri immerhin den Anschluss an Erzrivale Lugano und den SCB auf den «Nicht-Playout-Rängen» 11 und 12. Die Play-In-Plätze liegen noch 4 Zähler entfernt.
Ob es da einen Christian Dubé als neuen Trainer oder Sportchef überhaupt noch braucht? Schliesslich war ein Geheimtreffen von Lombardi mit dem ehemaligen Freiburg-Coach Auslöser für das ganze Schlamassel bei Ambri gewesen.
Neue Besen kehren offenbar besser
Nicht nur in Ambri, auch bei Genf-Servette und beim SC Bern zeigten die Mutationen an der Bande zumindest kurzfristig Wirkung. Die Genfer siegten am Freitag in Zug 4:1, Bern schlug am Samstag im 1. Liga-Spiel unter Heinz Ehlers ebenfalls den EVZ 3:0.