Trainer, Sportchef, Mitbesitzer: Es gab wohl kein Amt, das Chris McSorley bei Genf-Servette nicht innehatte. Der Kanadier, der von der NZZ auch schon als «Machiavellist» bezeichnet wurde, war das Gesicht des Klubs. In seiner Zeit am Lac Léman führte er die Mannschaft in die höchste Schweizer Spielklasse, zweimal in den Playoff-Final und zum zweifachen Spengler-Cup-Triumph.
Speziell waren sie definitiv, die Jahre von McSorley bei den Westschweizern. Doch so erfolgreich seine Zeit bei den «Grenat», so unschön das Ende. Unstimmigkeiten mit der Klubführung führten zu seiner fristlosen Entlassung im Sommer 2020. Mit seinem ehemaligen Arbeitgeber befindet er sich seither im Rechtsstreit. Im Raum steht eine offene Lohnsumme von über sieben Millionen Franken.
Auf zu neuen Ufern
Doch McSorley wäre nicht McSorley, wenn er nicht aus solchen Situationen das Beste zu machen wüsste. Im Mai 2021 heuerte er beim HC Lugano an. Seine Aufgabe? Die «Bianconeri» zu alten Erfolgen zurückzuführen. Seit 2006 wartet man im Tessin auf einen Meistertitel.
Der Saisonstart ist den Luganesi derweil nur mässig geglückt. Zwar resultierten Siege gegen die Lakers und Aufsteiger Ajoie, doch mit 6 Punkten aus 4 Spielen belegt man aktuell lediglich den 7. Rang. Zeit also für den nächsten Sieg. Und wo wäre dieser für McSorley süsser als am Samstagabend an alter Wirkungsstätte?