Seit 2006 wartet man in Lugano auf einen Meistertitel. Vor 10 Tagen waren die Luganesi einmal mehr mit dem klaren Ziel in die Saison gestartet, diese Durststrecke zu beenden. Das Team von Trainer Chris McSorley ist wiederum stark besetzt und müsste das Zeug haben, ganz vorne mitzuspielen. Anspruch und Realität liegen aber bereits nach 4 Spielen wieder weit auseinander.
Zum Auftakt feierten die Tessiner zuhause gegen Ajoie zwar einen Sieg. Der 1:0-Erfolg liess aber bereits erkennen, was aktuell eine der grossen Schwachstellen ist. Offensiv fehlt den Bianconeri die Durchschlagskraft. Nach 4 Partien haben sie gerade einmal 5 Tore auf ihrem Konto. Symbolisch für die mangelnde Torproduktion steht Mark Arcobello. Der amerikanische Stürmer steht noch ohne Skorerpunkt da.
Boxplay stark – Powerplay schwach
Auch im Powerplay agiert Lugano bis jetzt ungenügend. Aus 14 Überzahl-Möglichkeiten resultierte nur gerade ein einziger Treffer. Erst im 4. Spiel am Samstag beim 2:3 gegen Lausanne konnte der HCL zum ersten und bislang einzigen Mal Kapital aus dem numerischen Vorteil schlagen. In der Tabelle liegt er auf dem drittletzten Platz, nur noch vor den SCL Tigers und Aufsteiger Kloten.
Grund zur Zuversicht gibt den Verantwortlichen im Südtessin bislang die defensive Leistung der Mannschaft. 9 Gegentore sind der drittbeste Wert der Liga. In Unterzahl ist Lugano gar die Nummer 1 der Liga. Sämtliche 12 Boxplays wurden unbeschadet überstanden.
Einen Anteil daran, dass es immerhin in der Defensive funktioniert, hat Mikko Koskinen. Der finnische Goalie musste in seinen 3 Einsätzen nur 4 Gegentreffer hinnehmen, Bestwert der Liga. Steht er allerdings im Tor, geht das auf Kosten der Offensive, sitzt dann doch einer der ausländischen Stürmer nur auf der Tribüne.
Löst sich der Knoten im Derby?
Wegweisend könnte der nächste Auftritt der Luganesi werden. Am Dienstag treten sie auswärts in Ambri zum Derby an. Die Leventiner präsentierten sich mit 4 Siegen aus 5 Spielen (3 Mal nach Verlängerung oder Penaltyschiessen) in guter Form. Dabei erzielten sie 3,6 Tore pro Spiel, bei Lugano sind es 1,25. Gelingt dem McSorley-Team beim Kantonsrivalen der 2. Saisonsieg, dürfte das für ein bisschen Ruhe sorgen. Ansonsten könnte es ein unruhiger Herbst am Fusse des Monte Brè werden.