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Nach letztem Karriere-Spiel Furrer: «Der ‹Grind› würde noch lange Hockey spielen»

Am Donnerstagabend ist im Hallenstadion die grosse Karriere von Philippe Furrer zu Ende gegangen.

Seine ersten Partien in der NLA bestritt Philippe Furrer vor über 20 Jahren. Inzwischen sind mehr als 800 Spiele in der obersten Schweizer Liga zusammengekommen. Am Donnerstagabend sagte der Berner Verteidiger in Diensten von Fribourg-Gottéron nach dem 2:6 seines Teams im Hallenstadion gegen die ZSC Lions dem Leistungssport Adieu.

Furrer konnte in den letzten Wochen noch einmal das tun, was er in seiner Karriere am liebsten gemacht hat: Playoffs spielen. «Das war immer das Schönste für mich. Playoffs könnte ich noch einige bestreiten. Aber die 52 Quali-Spiele davor stellen meinen Körper auf eine echte Probe», sagt der 36-Jährige im SRF-Interview mit einem Schmunzeln.

«Der ‹Grind› würde noch lange Hockey spielen. Aber der Körper schreit: ‹Hör endlich auf!›», erklärt Furrer lachend. Er macht den Eindruck eines Spitzensportlers, der mit sich und seiner Karriere im Reinen ist. In seinen Antworten klingt zwar etwas Wehmut mit, aber Zweifel an seinem Entscheid hegt er keine. «Der Zeitpunkt ist der richtige», so Furrer.

Duell mit Crosby und Co. als Highlight

2004, 2010 und 2013 holte Furrer mit dem SCB den Meistertitel, zudem 2015 mit den «Mutzen» den Cup. 2013 gewann der Berner mit der Nati WM-Silber. Er durfte die Schweiz zweimal bei Olympischen Spielen vertreten. Das Turnier 2010 in Vancouver ist eine seiner schönsten Eishockey-Erinnerungen: «Das war für mich das Nonplusultra. Gegen all diese Superstars zu spielen war ein absolutes Highlight.»

Furrer, der nach seiner Zeit beim SCB zuerst bei Lugano und schliesslich bei Freiburg anheuerte, blickt ohne Verbitterung auf seine zahlreichen Verletzungen zurück. «Ich habe aus jeder Verletzungspause viel gelernt», sagt er.

Die Karriere hat körperliche Spuren hinterlassen, bestätigt Furrer. Gewisse Gelenke funktionieren nicht mehr so reibungslos wie früher. Und: «Der Kopf ist froh, kann er sich jetzt etwas ausruhen. Ich hatte schliesslich nicht nur eine Gehirnerschütterung.»

Vorfreude auf den Herbst und den Winter

Auf was freut sich Furrer als Eishockey-Pensionär am meisten? «Auf die Herbstferien mit meiner Familie», verrät Furrer, «denn das kann man als Eishockeyspieler sonst nie. Das wird ein grosses Highlight.» Und auch auf den Winter freut sich Furrer. «Das Skifahren habe ich sehr vermisst. Eine neue Ausrüstung ist gekauft. Ich freue mich sehr.»

Philippe Furrer
Legende: Der letzte Gang in die Kabine Philippe Furrer mit einer seiner Tochter nach der Partie am Donnerstag im Hallenstadion. Keystone/Ennio Leanza

SRF zwei, sportlive, 14.4.22, 19:40 Uhr ; 

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