Wie findet der HC Davos in der Serie gegen den SCB auf die Erfolgsschiene zurück? Am spielerischen Können liegt es nicht. Vielmehr macht das Mentale das Extra-Prozent aus, das über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.
Weil in den Playoffs seitens der Klubs das grosse Schweigen herrscht, ist über die aktuellen psychologischen Massnahmen von Coach Arno Del Curto nichts bekannt.
Das «gescheite Buch»
Etwas gesprächiger sind ehemalige HCD-Spieler. Etwa der Ur-Davoser Beat Equilino, heute Presseverantwortlicher bei den Kloten Flyers: «Wenn sich ein Spieler im Loch befand, hat es Arno geschafft, ihn da rauszuholen, sei es mit einem gescheiten Buch, Musik oder Einzelgesprächen», erinnert sich der 44-Jährige.
Bisweilen setzte Del Curto auch auf ungewöhnliche Methoden. «Er gab mir den Tipp, es mit Kinesiologie zu versuchen. Das hat geklappt», so Equilino.
Tanz an der Bande
Ähnlich äussert sich der langjährige HCD-Captain Sandro Rizzi: «Er lässt einen nicht spüren, wenn man nicht sein bestes Hockey spielt. Vielmehr versucht er zu helfen, damit man da rasch herausfindet. Er hat meistens die richtigen Worte auf Lager.»
Del Curtos ist bei seinen Spielern glaubwürdig, weil er «24 Stunden» (Rizzi) bzw. «100 Prozent für's Eishockey lebt» (Equilino) – vor, nach und während den Spielen. «An der Bande sieht es so aus, als würde er turnen oder tanzen», meint Rizzi. «Aber er will das Team nach vorne bringen.»
Sendebezug: Radio SRF 3, 22.3.16, Morgenbulletin