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Ein fokussierter Daniel Steiner.
Legende: Schwieriges Heimspiel Daniel Steiner erwartet am Samstag zuhause in Lugano einen heissen Fight gegen Zug. Keystone

National League Daniel Steiner: «Der Heimvorteil wird überbewertet»

Lugano und Zug liefern sich ein enges Duell. Die bisherigen 3 Spiele endeten mit nur einem Tor Unterschied. HCL-Stürmer Daniel Steiner spricht im Playoff-Talk über die Qual des Frühaufstehens, nutzlose Spionage und erklärt, weshalb Heimspiele kein Vorteil sein müssen.

Daniel Steiner, sind Sie eher ein Früh- oder ein Spätaufsteher?

Steiner: Je nach Jahreszeit. Da bin ich flexibel (lacht). In den Ferien stehe ich aber schon eher später auf.

Zurzeit ist aber Arbeit angesagt und offenbar sind Sie da Frühaufsteher, denn Lugano ist in bisher allen 3 Playoff-Duellen in Führung gegangen. Sie haben den Start also nicht verschlafen...

Das kann man durchaus so betrachten. Bei mir hat es aber auch noch andere Gründe. Ich muss mich derzeit am Morgen jeweils vom Chiropraktiker richten lassen...(lacht).

Wo zwickt es denn? Im Rücken?

Nicht nur. Ab dem 30. Altersjahr muss man das «Gerüst» generell richten lassen (lacht). Ich hatte ja eine Knie- und Ellbogen-Operation und als Eishockeyspieler hat man nicht immer Zeit, alles auszukurieren. Da muss man sich ab und zu am Morgen etwas aufrichten lassen.

Zur Person

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Daniel Steiner spielt die 2. Saison in Lugano. Der 32-jährige Stürmer aus dem Emmental erzielte in dieser Saison bisher 9 Tore und 13 Assists. Neben Langnau, wo er 1999 in der NLA debütiert hatte, spielte er in der NLA auch für den ZSC und die Lakers, ehe es ihn nach einem Nordamerika-Abstecher und einer kurzen Rückkehr an die Ilfis ins Tessin zog.

Im Moment scheint es aber gut zu laufen. Sie führen in der Serie mit 2:1. Was auffällt: Es gab bisher sehr wenig Tore. Ist das ein Ausdruck der Ebenbürtigkeit der beiden Teams?

Eigentlich erstaunt mich das, denn beide Teams verfügen über eine sehr gute Offensive. Aber es ist ein hartes, intensives Duell, bei dem beide Defensiven momentan sehr stabil sind. Und es liegt sicher auch an den Goalies, die auf beiden Seiten sensationell spielen.

Den Torhütern kommt ja gerade in den Playoffs eine entscheidende Rolle zu. Wird sich die Serie zwischen Lugano und Zug auf dieser Position entscheiden?

Ja, durchaus. Der Torhüter ist überaus wichtig. Seine Leistung hat einen grossen Einfluss auf das Team. Deshalb sind wir froh, dass wir mit Michael Flückiger einen so starken Goalie haben.

Das Besondere bei Michael Flückiger ist, dass er in der Qualifikation im vergangenen Oktober noch für 2 Spiel an den EV Zug ausgeliehen worden war. Hat er für Ihr Team erfolgreich spioniert?

Das ist schon so lange her. Es geschieht soviel während einer Saison. Die Linien werden gewechselt, die Taktik etc. Eine Mannschaft im Herbst ist selten die gleiche wie in den Playoffs.

Er konnte also keine neuen Geheimnisse aus Zug mitbringen?

Die Liga ist klein und die Spieler kennen sich alle. Keine Ahnung, ob er noch Insider-Wissen hat. Vielleicht sollte ich ihn mal fragen... (lacht).

Lugano hat mit dem Sieg in Zug am Donnerstag das Heimrecht erobert. In den Playoffs wird immer viel vom Wert des Heimrechts gesprochen. Ist es auch für die Spieler wichtig oder ist das etwas, das vor allem Journalisten gerne hochstilisieren?

TV-Hinweis

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Heute Abend können Sie das 4. Playoff-Viertelfinal-Spiel zwischen dem HC Lugano und Zug ab 20.00 Uhr live auf SRF zwei und im Livestream mitverfolgen.

Gerade unsere Serie ist sehr ausgeglichen. Da denke ich, spielt Heim oder Auswärts eine untergeordnete Rolle. Im vergangenen Jahr hatten wir zum Beispiel in den Playoffs kein einziges Heimspiel gewinnen können (Lugano schied im Viertelfinal mit 2:4 gegen Fribourg aus, Anmerk. d. R.). Daher denke ich, wird der Heimvorteil generell überbewertet. Die Zuger sind nach der Niederlage wütend und werden am Samstag noch mehr Gas geben, uns noch mehr unter Druck setzen. Das macht es für uns zuhause überhaupt nicht einfacher.

Wie sieht denn das Mittel von Lugano aus, um den Zuger Ansturm am Samstag zu überstehen?

Es geht wieder über die Defensive. Die Kommunikation zwischen Verteidiger und Stürmer muss klappen. Die Stürmer müssen «backchecken», die Verteidiger gut aufrücken. Zudem müssen wir einfach spielen und nicht zuviel überlegen.

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