Zunächst habe er gedacht, lediglich die Latte getroffen zu haben, gab Matchwinner Tristan Scherwey zu Protokoll, nachdem er den SCB in Lugano zum Sieg und Final-Break geschossen hatte. Doch langsam müsste der gebürtige Freiburger das Gefühl, das Game-Winning-Goal erzielt zu haben, kennen. Schliesslich gelang dies Scherwey bereits zum 3. Mal in diesen Playoffs.
Kampf schlägt Kunst
Scherwey versinnbildlicht das aggressive, kampfbetonte Spiel des SCB. Die «Mutzen» geben in den Playoffs nie auf, fighten bis zum Ende. Resultat: 4 Mal mussten die Berner in die Verlängerung, 4 Mal gingen sie als Sieger vom Eis. Im Playoff-Final liegen die Hauptstädter nun erstmals in Front. Matchwinner sind plötzlich Fighter wie Scherwey und Rüfenacht statt den Künstlern Pettersson und Klasen.
Steigerungslauf à la Bern
Kaum die Qualirunde überstanden, wussten die Berner in den Playoffs zu überzeugen. Mit ihnen auch Scherwey: In der Quali erzielte der Stürmer in 33 Spielen 5 Tore. In den Playoffs hingegen traf er bereits 4 Mal. Der 24-Jährige kennt die Gründe für den Erfolg des SCB: «Wir haben 4 starke Linien, die krampfen. Es zahlt sich aus, das Glück zu erzwingen und immer dran zu bleiben.»
Diese Einstellung stellten die «Mutzen» bereits im Viertelfinal gegen die ZSC Lions unter Beweis. Flurin Randegger und Scherwey drehten die Partie gegen die Zürcher nach Rückstand noch.
Mr. Overtime
2 seiner 3 matchentscheidenden Tore erzielte Scherwey in der Overtime. Nebst dem Treffer in Lugano hatte er im 4. Halbfinal den HCD nach 79 Minuten ins Elend geschossen. Zuletzt gelang es 2011 dem Klotener Michael Liniger, 2 Playoff-Spiele in derselben Saison in der Verlängerung zu entscheiden.
Ob sich der Berner Kampf weiter gegen die Kunst der Luganesi durchsetzen kann, zeigt sich bereits am Samstag im 4. Spiel der Final-Serie (ab 20:00 Uhr live auf SRF zwei).
Sendebezug: SRF zwei, Laufende Berichterstattung Eishockey-Playoffs