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Resultate
Wüsste man es nicht besser, man würde kaum erahnen, dass die beiden Männer dem gleichen Team angehören. Der eine spricht davon, mit «guten Gefühlen» ins nächste Spiel zu gehen. Man freue sich aufs Derby gegen die ZSC Lions und das komme dann «schon gut». Der andere sagt Sätze wie «In der eigenen Zone spielen wir desolat» und «So reicht es gegen keinen Gegner» und «Wir stecken in einem Sumpf». Von Vorfreude auf den nächsten Gegner keine Spur, denn: «Der Gegner interessiert mich nicht. Wir haben genügend eigene Probleme.»
Felix Hollenstein und Victor Stancescu sind beides Aushängeschilder der Kloten Flyers und haben mit ihrem Team einen kapitalen Fehlstart in die neue NLA-Saison hingelegt. Während sich der Trainer nach der 3. Niederlage in Serie, dem 3:8 in Davos, vor die Mannschaft stellt und das Positive herauszustreichen versucht («Wir haben ein super 2. Drittel gespielt»), beschönigt der Captain nichts.
Erfolgserlebnis muss her
Kloten, im April noch Playoff-Finalist, steckt in einer Negativspirale. Saison- und wettbewerbsübergreifend haben die Flyers 11 Pflichtspiele in Serie verloren (Playoff-Final 2014, Champions Hockey League und Meisterschaft 2014/15). Als einziges NLA-Team sind sie noch punktlos. «Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis», fordert denn Stancescu auch.
Ob dieses gleich im nächsten Spiel gefeiert werden kann, ist zu bezweifeln. Kloten empfängt am Freitag Schweizer Meister und Tabellenführer ZSC Lions zum Zürcher Derby. Gegen den Kantons-Rivalen gingen 7 der letzten 8 Duelle verloren. «Wir dürfen gegen sie nicht mehr so viele Fehler machen», sagt Hollenstein.
Du Bois' Tore
Bei den Flyers hapert es momentan an beiden Enden: In den 7 Pflichtspielen der aktuellen Saison (CHL und NLA) erzielten die Zürcher Unterländer gerade einmal 9 Tore, dafür kassierten sie deren 28. Sehnlichst wird die Rückkehr des verletzten Stürmers Dennis Hollenstein erwartet. Zudem ist der 4. Ausländer-Posten noch immer unbesetzt. Man schaue sich um, bestätigte Sportchef André Rötheli.
Der 40-jährige Goalie Martin Gerber lässt mit einer Fangquote von 82,26 Prozent seine letztjährige Klasse (noch) vermissen. Und in der Abwehr zeigt sich immer deutlicher, wie sehr die ungenügend kompensierten Abgänge der Nationalspieler Eric Blum (SCB) und Felicien Du Bois (Davos) schmerzen. Letzterer verschärfte die Klotener Misere am Dienstag mit zwei Treffern noch zusätzlich.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 16.9.14, 23:30 Uhr