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Goran Bezina
Legende: Goran Bezina Der Verteidiger gehört zu den wichtigsten Genfer Teamstützen. EQ Images

National League Goran Bezina: «Wir haben Lugano kalt erwischt»

Genf-Servette hat am Donnerstag im Playoff-Viertelfinal gegen Lugano den ersten Matchpuck. Captain Goran Bezina erklärt im Playoff-Talk, was bisher den Unterschied ausgemacht hat, warum Genf defensiv so stark ist und was die Erfolgswelle mit dem Spengler Cup zu tun hat.

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Sie können das Spiel Genf-Lugano am Donnerstag ab 20:00 Uhr auf SRF zwei oder im Livestream mitverfolgen. Einschaltungen zu allen Partien gibt es ab 19:45 Uhr auf Radio SRF 3.

Goran Bezina, am Dienstag haben Sie das Break in Lugano geschafft. War das der entscheidende Sieg?

Bezina: Nein. Es war ein sehr wichtiger Sieg. Aber der vierte Sieg ist der entscheidende. Man darf das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor der Bär erlegt ist.

Trotz früher Führung geriet Genf zum Schluss noch ins Zittern. Warum?

Während 50 Minuten ging es sehr gut. Dann haben wir während der 5-Minuten-Strafe gegen Lugano, die wir teilweise sogar in doppelter Überzahl bestreiten konnten, ein schlechtes Powerplay gespielt und kein Tor erzielt. Das gab Lugano die Motivation zurück. Mit dem 1:2 kamen sie zurück ins Spiel. Wir hätten den Match früher entscheiden sollen, Gelegenheiten dazu hatten wir.

3:1 führen Sie jetzt in der Serie. In welchen Belangen ist Genf besser als Lugano?

Bei 5 gegen 5 waren wir bisher in allen Mannschaftsteilen besser als Lugano: Defensiv solid, mehr Torchancen als der Gegner, physisch stärker, einfach kompletter. Luganos Powerplay ist gut, unseres war zwar nicht herausragend, hat aber auch in einem Match gut funktioniert. Im Boxplay haben wir uns gut auf den Gegner eingestellt. Im Spiel, das wir verloren haben (0:3, Anm. d. Red.), spielten wir meistens 4 gegen 5.

Dann ist die Disziplin der entscheidende Faktor?

Ja, auf jeden Fall. Nach dem 2. Spiel sagten wir uns: Wir agieren nur bis zum Schiedsrichterpfiff. Alles was danach passiert, geht uns nichts an. Wir lassen uns nicht provozieren.

Was macht die Genfer Defensive (mit erst 5 Gegentoren das beste Playoff-Team) so stark?

Das hat mit unserer starken Offensive zu tun. Wir können die Scheibe rasch zu den Stürmern spielen. Es ist gar nicht nötig, dass unsere Verteidiger den Puck nach vorne tragen. Sie ermüden weniger und können hinten abdecken. Natürlich haben wir mit Tobias Stephan auch einen sehr starken Keeper, der wenige Tore kassiert. Und im eigenen Drittel sind alle 5 Spieler extrem kompakt. Es ist heutzutage ein offenes Geheimnis, dass für defensive Stabilität die Stürmer hart arbeiten müssen.

In den ersten beiden Partien taten Sie sich lange schwer mit dem Toreschiessen. In den Spielen 3 und 4 fielen die Tore jeweils nach kurzer Zeit. Was haben Sie geändert?

Wir haben unsere Taktik etwas angepasst. Wir haben Luganos Forechecking gut angeschaut. Sie kommen mit 3, manchmal gar 4 Spielern. Das eröffnet uns Kontermöglichkeiten, 3-gegen-2-Situationen. So haben wir die Tore erzielt. Sie kamen mit Enthusiasmus - wir haben sie kalt erwischt.

Spüren Sie die Dauer der Reisen von und nach Lugano?

Zwar reisen wir einen Tag früher an. Aber natürlich sind die 6-stündigen Busfahrten strapaziös. Wenn man erst um 5 Uhr morgens nach Hause kommt und wenig Schlaf erhält, ist das nicht optimal. Am Dienstag waren beide Teams etwas müder, das Spiel war weniger körperbetont und hatte weniger Rhythmus.

Umso wichtiger wäre es für Servette, am Donnerstag die Serie zu beenden.

Natürlich. Wir haben keine Lust, nach Lugano zurückzukehren. Aber so einfach werden sie es uns nicht machen. Sie werden alles tun, um ihre Saison fortzusetzen.

Zur Person

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Der gebürtige Kroate begann seine Karriere beim HC Villars, gab 1998 sein Profi-Debüt bei Freiburg und spielt nach einem Nordamerika-Abstecher seit 10 Jahren bei Genf-Servette, wo er das Captain-Amt innehat. Der bald 34-jährige Verteidiger ist mit seinem harten Schuss besonders im Powerplay äusserst torgefährlich.

Ist der Groove in Ihrem Team, der auch zum Gewinn des Spengler Cups geführt hat, noch vorhanden?

Der Spengler Cup hat uns lanciert. Seit Anfang Jahr haben wir nur noch wenige Spiele verloren. Jeder Sieg gibt uns diesen Groove, auf dieser Welle können wir reiten. Der Spengler Cup hat uns gezeigt, dass wir gute Teams schlagen können. Wir haben enormes Vertrauen in unser System.

An der WM letztes Jahr verletzten Sie sich. In Sotschi waren Sie nicht dabei. Kehren Sie für die diesjährige WM in die Nati zurück?

Wenn mich der Coach will: Ja, natürlich. Ich stehe zur Verfügung.

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