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National League Heinz Ehlers: Mit dem Aufsteiger im Konzert der «Grossen»

Es ist eine Saison der Superlative für den HC Lausanne. Erst schickte man den Meister aus Bern in die Playouts und zog erstmals in der Klubgeschichte in die NLA-Playoffs ein - am Samstag zwang man den Quali-Sieger ZSC in die «Belle». An massgebender Stelle beteiligt: Erfolgscoach Heinz Ehlers.

Begonnen hatte die Saison mit einer Niederlage. Mit 2:3 verlor Heinz Ehlers am 13. September sein erstes Spiel als Cheftrainer von Lausanne beim Mitfavoriten auf den Titel, Fribourg-Gottéron. Doch auf dem Eis bekamen diejenigen, die den «Kronfavoriten» auf einen Playout-Platz erwarteten, einen wehrhaften und selbstbewussten Aufsteiger zu sehen: Zäh, bärbeissig und mit einer Ehrfurcht gebietenden defensiven Stabilität ausgestattet, ärgerte der LHC den Vize-Meister.

Bescheiden - und erfolgreich

Ein halbes Jahr ist seither vergangen, und was sich in Freiburg andeutete, wurde in den nachfolgenden Monaten manifest: Ehlers hat ein ebenso diszipliniertes wie unangenehm zu spielendes Team geformt, das die Grossen nicht nur ärgern, sondern auch fällen kann: In der Qualifikation musste der Meister aus Bern vor dem aufmüpfigen Aufsteiger kapitulieren, nun zwang man den Quali-Sieger im Playoff-Viertelfinal in die «Belle». «Wir versuchen, mit den Möglichkeiten, die wir haben, die Serie offen zu halten», gab sich Ehlers auch nach dem frenetisch bejubelten 2:1-Heimsieg im 6. Spiel gegen den ZSC bescheiden.

Harte Arbeit als Erfolgsrezept

Der Sohn in die NHL?

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Heinz Ehlers' Sohn Nikolaj spielt seit dieser Saison in Nordamerika. In der Junioren-Liga QMJHL sorgte der 18-Jährige mit 110 Skorerpunkten in 65 Spielen für Furore und zog damit das Interesse des NHL-Klubs Buffalo Sabres auf sich. Die Sabres haben sich bereits bei Ehlers' Ex-Trainer Kevin Schläpfer erkundigt.

Wer ob des erstaunlichen Erfolgs der Lausannois höhere Mächte am Werk sieht, wird enttäuscht: «Meine Mannschaft hat grossartig gekämpft, sie hat Charakter gezeigt und hart gearbeitet», lautet die profane Losung des ehemaligen Biel- und Langenthal-Trainers. Unter ihm zu spielen sei nie einfach gewesen, sagte der 48-jährige Däne kürzlich Le Matin . Die Leidenschaft, mit der die Mannschaft mitziehe, so etwas habe er noch nie erlebt.

Mit harter Arbeit hat sich Ehlers auch den Respekt des feurigen Lausanner Anhangs verdient: Als Nachfolger des populären Aufstiegs-Trainers Gerd Zenhäusern wurde seine Verpflichtung vielerorts skeptisch betrachtet.

Der Lausanner Löwe ist hungrig

Aus Schwerarbeitern und hochtalentiertem, ausländischem Personal hat Ehlers innert kürzester Zeit eine verschworene Einheit geformt - die alles andere als satt ist: «Selbstzufriedenheit kenne ich nicht. Auch wir wären niedergeschmettert, wenn wir das siebte Spiel verlieren», so Ehlers vor Spiel 7 gegen die ZSC Lions.

Die Zürcher dürften gewarnt sein: Was passiert, wenn der Lausanner Löwe Witterung aufgenommen hat, musste zuletzt auch der SCB im Strichkampf auf schmerzliche Weise erfahren.

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