Resultate
Harold Kreis gilt in der Trainergilde als Gentleman. Selten verliert er die Beherrschung, stets versucht er, die Emotionen zurückzuhalten und Entscheidungen sachlich zu treffen. «Ich habe mir gerade bei Toren abgewöhnt, mich zu stark zu freuen oder zu ärgern», erklärt Kreis seine ruhige Art.
Kreis: «War überhaupt nicht aufgeregt»
Zwar rutschte ihm gegen Ende des Spiels gegen Davos am vergangenen Freitag, welches er für SRF mit einem Mikrofon gecoacht hatte, doch hin und wieder das «F-Wort» über die Lippen. Doch kurz nach Spielschluss war er bereits wieder die Ruhe selbst.
«Ich war überhaupt nicht aufgeregt oder nervös, als es ins Penaltyschiessen ging», blickt Kreis zurück. Das Team sei bereits sehr stabil, «ich habe sehr grosses Vertrauen in die Mannschaft».
Reden, um Spannung abzubauen
Auffallend ist, dass Kreis während des Spiels sehr viel spricht. Er ist sich aber bewusst, dass seine Jungs nur wenig aufnehmen können. «Die Spieler haben nicht viel Zeit zu überlegen. Deshalb müssen die Anweisungen kurz und prägnant sein.»
Die Gespräche an der Bande dienen aber auch einem anderen Zweck – als Ventil. «Für einen Trainer gibt es wenig Möglichkeiten, die Spannung abzubauen», sagt der Deutsch-Kanadier. So entstehe manchmal zwar ein wenig der Eindruck eines Durcheinanders in der Coachingzone, «doch im Chaos herrscht schon ein bisschen Ordnung».
Keine grossen Töne
Obwohl sich beim EVZ auf diese Saison hin vieles verändert hat und die Vorbereitungszeit aufgrund der Teilnahme an der Champions Hockey League verkürzt war, funktioniert das Team zu Saisonbeginn schon recht gut. Ob Kreis mit seiner Equipe gar zum Höhenflug ansetzen wird wie mit Lugano 2006 und den ZSC Lions 2008, als er jeweils den Titel holte? «Schön wärs», lacht Kreis, verzichtet aber darauf, grosse Töne zu spucken. Ganz Gentleman eben.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 14.9.2014, 18:15 Uhr