Resultate
Als Cédric Hächler geboren wurde, war Winston Churchill schon seit 28 Jahren tot. Dennoch lehnt sich der 21-jährige Lakers-Verteidiger an den ehemaligen britischen Premierminister an, wenn er im jüngsten Klub-Newsletter mit den Worten «Aufgeben? Niemals» zitiert wird. Churchill hatte angesichts der Bedrohung durch Nazi-Deutschland den berühmten Satz «We shall never surrender» geprägt.
Die Lage der Lakers ist - ähnlich jener Grossbritanniens im Sommer 1940 - prekär. Die St. Galler haben nur 3 von 19 NLA-Spielen gewonnen, liegen schon 5 Punkte hinter dem Vorletzten Freiburg und 12 Punkte hinter den Playoff-Plätzen.
Eldebrink mit Lob und Drohung
Trotzdem sieht Coach Anders Eldebrink Licht am Ende des Tunnels. Sein Team stehe taktisch besser und spiele viel besser als im Vorjahr, so der Schwede in den Obersee-Nachrichten . «Eigentlich sollten wir sieben bis acht Punkte mehr haben.»
Als ein Hauptproblem sieht Eldebrink, dass seine Spieler in der Schlussphase zu oft den Kopf verlieren. Geisteshaltung und Fokus seien im Training thematisiert worden. Eldebrink droht aber auch: «Wer keine Leistung bringt, muss gehen.»
Zwei Neo-Nationalspieler
Anlass zu Hoffnung gibt die Entwicklung einiger junger Spieler. Cédric Hächler wurde - ebenso wie nachträglich der 22-jährige Torhüter Tim Wolf - in die Nationalmannschaft berufen und stand in allen 3 Partien des Deutschland Cups auf dem Eis. «Von zwei, drei Spielern erhoffe ich mir einen ähnlichen Entwicklungsschritt», so Eldebrink.
Bisher ist «Rappi» zu stark abhängig von seinem Schweden-Quartett Nicklas Danielsson, Mikael Johansson, Niklas Persson und Johan Fransson. 66 von bisher 127 Skorerpunkten (52 Prozent) gingen auf das Konto der vier Nordländer. Während der Länderspiel-Pause trugen Danielsson und Fransson mit 3 Assists zum Turniersieg Schwedens am «Karjala-Cup» bei.
Durchhalteparolen vor «welscher Woche»
Nichts vorzuwerfen ist den St. Gallern in Sachen kämpferischer Einstellung. Im letzten NLA-Spiel gegen die Kloten Flyers (2:3 n.P.) machten sie zweimal einen Rückstand wett und gingen auch der physischen Konfrontation mit den Zürchern nicht aus dem Weg.
«Die Lakers sind nah dran. Sie zu schlagen, wird von Woche zu Woche schwerer», ist der Klub überzeugt. Das sollen nun die Gegner aus der Romandie zu spüren bekommen. Nacheinander geht es in den nächsten 8 Tagen gegen Lausanne (Dienstag), Genf (Freitag) und Freiburg (Dienstag).
Sendebezug: SRF 1, «sportaktuell», 1.11.2014. 22:45 Uhr