Der Playoff-Halbfinal zwischen dem HC Davos und dem SC Bern war für Leonardo Genoni eine ganz besondere Affiche. Denn der HCD-Keeper spielt ab nächster Saison ausgerechnet beim Gegner. Ein Duell zwischen Gegenwart und Zukunft sozusagen.
Es war speziell, wir waren zum ersten Mal von zuhause weg, alles war neu.
Beeinträchtigt hat dies seine Leistungen aber zu keinem Zeitpunkt. «Als Eishockey-Spieler geht man von Tag zu Tag, in den Playoffs noch extremer. Richtig realisiert habe ich die Situation erst jetzt, nachdem wir ausgeschieden sind», beschreibt er seine letzten Tage im HCD-Dress.
Auf der Suche nach einem Platz in der NLA
Seit 2007 stand Leonardo Genoni beim Schweizer Rekordmeister zwischen den Pfosten. Gekommen war er seinerzeit gemeinsam mit Reto Berra, um die Nachfolge von Jonas Hiller anzutreten. «Reto und ich kamen, als wir noch jung waren, hier hinauf, um einen Platz in der NLA zu finden. Es war speziell, wir waren zum ersten Mal von zuhause weg, alles war neu», erinnert sich Genoni.
Wenn ich den Wechsel nicht jetzt gemacht hätte, dann wäre es vielleicht nie mehr dazu gekommen
Der Kilchberger setzte sich im Duell gegen seinen Goalie-Kumpel aus Zürcher Tagen durch und feierte mit dem HCD in der Folge 3 Meistertitel. Doch nicht nur sportlich waren es tolle Jahre für Genoni, auch privat lief es ihm bestens: «Es ist nicht einfach, die Zelte hier abzubrechen. Ich habe viele Freunde gefunden und eine Familie gründen können», so Genoni, «es ist wie ein Ferientraumland hier oben. Ich werde sicher wieder zurückkommen.»
Eine neue Herausforderung
Allen schönen Gefühlen zum Trotz war für Genoni letzten Sommer klar, dass er noch einmal einen neuen Anfang wagen will. «Ich bin zwar schon lange dabei im Eishockey, aber ich bin noch nicht alt. So war klar, dass ich noch einmal etwas Neues probieren wollte. Wenn ich den Wechsel nicht jetzt gemacht hätte, dann wäre es vielleicht nie mehr dazu gekommen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 30.03.2016, 22:20 Uhr