Am Freitag besteigt Auston Matthews den Flieger Richtung USA. Dann endet ein aufregendes Kapitel im Schweizer Profi-Eishockey. Der Teenager war die grosse Attraktion in der Qualifikation und übertraf die hohen Erwartungen gar.
Bereits in seinem 1. Spiel für die ZSC Lions – am Tag nach seinem 18. Geburtstag – reihte sich Matthews unter die Torschützen. Es sollte nicht seine letzte Duftmarke bleiben. Hier sind 3 eindrückliche Matthews-Statistiken:
- In den ersten 10 Spielen gelangen ihm 9 Tore.
- Im Dezember/Januar schoss er in 7 Partien in Folge immer mindestens einen Treffer.
- Mit 24 Toren in 36 Spielen erreichte er in der Quali die beste Quote aller NLA-Spieler.
In den Playoffs blieb Matthews dann gegen Bern wie der Rest des Qualifikations-Siegers weit unter seinen Möglichkeiten und schied sieglos aus. Immerhin war er mit 3 Assists in 4 Spielen Topskorer der Lions.
Die Marke ZSC Lions wurde durch Matthews unglaublich gestärkt.
Trotz des abrupten Ende des NLA-Abenteuers wird Matthews hierzulande wohl lange in Erinnerung bleiben. Davon ist zumindest Peter Zahner, CEO bei den ZSC Lions, überzeugt: «Wir werden in einigen Jahren noch stolz darauf sein, dass er einmal bei uns gespielt hat.» Dann nämlich, wenn Matthews einst eine grosse Nummer in der NHL sein werde. Es wird allgemein erwartet, dass der 18-Jährige beim Draft am 24./25. Juni an 1. Stelle gezogen wird.
Ein Beispiel, das Schule macht?
Matthews war der 1. Top-Junior, der ein «Zwischenjahr» in einer europäischen Top-Liga einer weiteren Saison in einer der nordamerikanischen Junioren-Ligen vorzog. Ob dieses Beispiel Schule macht, wird sich zeigen. Auf alle Fälle war Matthews Engagement in der Schweiz sowohl für den Spieler als auch für die Lions ein voller Erfolg. Dies beteuern beide Seiten:
- Matthews: «Es war grossartig hier. Ich kann gar nichts Schlechtes sagen, weder über den Klub noch über das Land. Die Coaches haben mir eine Menge beigebracht – speziell in der defensiven Zone. Dass ich gegen gestandene Profis bestehen konnte, gibt mir viel Selbstvertrauen. Und es sind schöne Freundschaften entstanden. Die werde ich pflegen.»
- Zahner: «Matthews hat uns sehr viel gebracht. Und er hat auch dem Schweizer Eishockey viel gebracht. Die Marke ZSC Lions wurde durch ihn unglaublich gestärkt – in der Schweiz, in Europa und in Nordamerika. Im Zusammenhang mit Matthews wurde immer auch der Name ZSC Lions genannt.»
Am Freitag endet nun Matthews' Schweizer Abenteuer. Seine Zukunft liegt in der NHL. Vorher liebäugelt der Amerikaner, der mit dem ZSC wenigstens den Cup-Titel gewann, aber noch mit einem Aufgebot für die A-WM in Russland.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung NLA-Eishockey