Resultate
Michael Ngoy, Gratulation zum Sieg vom Donnerstag. Wie haben sie geschlafen?
Ngoy: Merci! Wenn wir den Exploit wirklich schaffen sollten, sieht es vielleicht anders aus, aber im Moment schlafe ich noch ganz normal. Wir haben in der Garderobe kurz gefeiert, dann war das Ganze aber abgehakt. Der Weg zum Ziel ist noch so lang.
Freiburg ist aber endgültig im Final angekommen. Was hat sich gegenüber den beiden ersten Spielen geändert?
In den Spielen 1 und 2 haben wir die Tore richtiggehend verschenkt. Diese Woche haben wir zu unserem Spiel zurückgefunden. Wir standen hinten sicher und tankten neues Selbstvertrauen. Wir haben das Momentum auf unsere Seite geholt und jetzt wollen wir es natürlich auch behalten.
Wir haben die Tore richtiggehend verschenkt.
Es wird viel vom «Break» und dem Heimvorteil gesprochen. Gibt es diesen überhaupt?
Um ehrlich zu sein: Nein! Alle Teams sind in der Lage, sowohl zuhause als auch auswärts zu gewinnen. Wir waren diese Saison gar erfolgreicher in der Fremde als zuhause. Dabei hilft es natürlich, wenn man in Führung gehen kann. Nach dem 2:0 waren die Berner Fans deutlich leiser. In Freiburg ist es ähnlich: Ein Rückstand dämpft die Stimmung. Gehen wir vor heimischem Anhang aber in Führung, ist die Hölle los.
Sie sprechen die Führungstreffer an: Gottéron hat in diesen Playoffs 16 Spiele absolviert, 15 Mal gewann das Team, welches das erste Tor schoss. Sprechen Sie im Team über diese Statistik?
Nein, nein. Ich habe ehrlich gesagt gar nicht gewusst, dass es so krass war. Aber es ist natürlich schon so, dass es sich psychologisch einfacher spielen lässt, wenn man führt. Wenn man Toren nachrennen muss, ist man gezwungen, zusätzliche Risiken einzugehen.
Die Berner liessen sich am Donnerstag in der Schlussphase zu Frustfouls hinreissen. Was sagen Sie dazu?
Diese Attacken bringen den Abend gut auf den Punkt: Bei Bern war viel Frust vorhanden. Wir gewährten den SCB-Stürmern kaum Raum, um sich zu entfalten. Byron Ritchie hat man kaum gesehen, den hatten wir gut im Griff. Die Reaktion der Berner war der Beweis, dass wir gut gespielt haben und so weitermachen müssen.
Täuscht es oder wurde die Serie zuletzt etwas härter und emotionaler?
Diesen Eindruck habe ich nicht. Ich hatte mich auf eine viel physischere Serie eingestellt, aber die harten Checks sind bisher beidseitig weitgehend ausgeblieben. Wir setzen ohnehin eher auf Geschwindigkeit als auf Härte. Aber auch Bern hat bisher mit Ausnahme von 2, 3 Spielern nicht allzu physisch agiert. Es steckt zwar enorm viel Energie im Duell, diese zeigt sich aber nicht in erster Linie in körperlicher Härte.
Wir haben alle nötigen Zutaten für den Titel.
Was sagen Sie: Wieso wird Freiburg dieses Jahr Meister?
Weil wir schon die Qualifikation gewonnen hatten, das kam nicht von ungefähr. Wir waren das konstanteste, das beste Team der Meisterschaft und nun wollen wir unseren Traum verwirklichen. Fribourg spielt nicht jedes Jahr im Playoff-Final und deshalb wollen wir die Chance jetzt packen.
Wir haben den besten Goalie, eine starke Defensive, einen exzellenten Sturm und einen aussergewöhnlichen Teamspirit – das sind alle nötigen Zutaten für den Titel! Zudem sind wir körperlich und mental immer noch frisch. Es spricht also nichts dagegen, dass wir gewinnen.
Sie stammen aus Lausanne und waren dabei, als der «LHC» 2001 in die NLA aufstieg. Haben sie Zeit, auch die Liga-Qualifikation gegen Langnau zu verfolgen?
Ja, natürlich. Ich schaue immer auf den Totomat. Dieses Jahr stehen die Chancen richtig gut. Ich freue mich sehr über Lausannes Höhenflug und hoffe von ganzem Herzen, dass es mit dem Aufstieg klappt.